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News • Pneumologische Programme

Welche App für Lungenerkrankte? Neues Tool gibt Hilfestellung

Apps für Menschen mit Lungenerkrankungen gibt es viele – und der Markt wächst immer weiter. Um Anwender bei der Suche nach der passenden App zu unterstützen, wurde PneumoDigital ins Leben gerufen.

Hier beurteilen Experten im Rahmen eines innovativen und systematischen Bewertungsprozesses pneumologische Apps. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Deutschen Atemwegsliga.

Digitale Anwendungen wie Apps können Patienten dabei unterstützen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen. Im pneumologischen Bereich existiert für Betroffene von Asthma, COPD oder anderen Lungenerkrankungen bereits ein breites Angebot. Dieses reicht von Lifestyle- und Fitness-Apps bis hin zu komplexeren App-Programmen zur Unterstützung von Diagnostik und Therapie. Und regelmäßig kommen neue Apps mit unterschiedlichen Funktionen dazu, beispielsweise zum Medikamentenmanagement, zur Verbesserung der Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Patienten oder auch zur Erweiterung des persönlichen Wissens über die eigene Erkrankung.

Durch unsere gemeinsame Prüfung von pneumologischen Apps schaffen wir für Patientinnen und Patienten sowie für medizinisches Personal mehr Transparenz und unterstützen dabei, die richtige App für sich zu finden

Veronika Strotbaum

Angesichts dieser wachsenden Anzahl an unterschiedlichen Anwendungen, wächst die Unsicherheit bei Patienten sowie beim medizinischen Personal, welche App die richtige für verschiedene Behandlungsfälle und individuelle Bedürfnisse darstellt. Die von PneumoDigital erstellte Bewertung wird von Ärzten der Deutschen Atemwegsliga, Mitgliedern der Patientenliga Atemwegserkrankungen sowie von Alpha1 Deutschland e.V. durchgeführt. Die ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH unterstützt als technisch-rechtlich orientierter Kooperationspartner.

Bei PneumoDigital erproben Ärzte sowie Patienten gleichberechtigt die Apps. Dadurch fließen unterschiedliche Bedürfnisse, Ziele, Vorkenntnisse und Fähigkeiten in die Bewertung mit ein. „Es geht nicht per se darum, eine App bis ins allerkleinste Detail rechtssicher zu prüfen – dies ist angesichts des Aufwandes auch nur schwerlich möglich“, stellt Dr. Uta Butt von der Deutschen Atemwegsliga fest. Ziel ist es, die Apps systematisch nach festgelegten und relevanten Kriterien zu überprüfen und so die Marktransparenz zu erhöhen. Gleichzeitig steigt bei den jeweils Bewertenden die (digitale) Gesundheitskompetenz und sie lernen interessante neue Anwendungen kennen. „Durch unsere gemeinsame Prüfung von pneumologischen Apps schaffen wir für Patientinnen und Patienten sowie für medizinisches Personal mehr Transparenz und unterstützen dabei, die richtige App für sich zu finden,“ ist Veronika Strotbaum, Health-App-Expertin und Mitarbeiterin der ZTG GmbH, überzeugt.

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Artikel • Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs)

Ersetzt die App auf Rezept gängige Therapien und Hilfsmittel?

Die „App auf Rezept“ wurde mit dem Inkrafttreten des Digitalen Versorgungs-Gesetzes eingeführt. Gesetzlich Krankenversicherte haben seitdem Anspruch auf eine Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs). „Bei manchen Erkrankungen werden wir mit DiGAs neue Wege gehen und analoge Hilfsmittel komplett ersetzen können“, ist sich Prof. Dr. Reinhard Busse von der TU Berlin sicher.

Die Prüfung durch die Experten von PneumoDigital erfolgt in vier Schritten: Zunächst muss sich der App-Hersteller bewerben und eine Selbstauskunft zu der App ausfüllen. Darin muss er Angaben zu den Zielen und Zielgruppen der App, zum Geschäftsmodell, zu Kosten sowie zu Kontaktmöglichkeiten (Hersteller) machen. Ebenso wird er zu durchgeführten Studien sowie zu medizinischen und datenschutzrechtlichen Aspekten befragt. Anschließend nimmt die ZTG GmbH eine technisch-rechtliche Überprüfung vor und erstellt einen Bericht. Bei dieser Bewertung geht es darum, Aspekte wie Datenschutz, Zugriffsrechte, AGB, den Einsatz von Tracking-/Analyse-Software und die Datensicherheit zu überprüfen. In einer darauffolgenden Telefonkonferenz, an der alle Tester der App teilnehmen können, wird überprüft, ob die App alle wichtigen Kriterien erfüllt. Die Ergebnisse werden in einem Fazit zusammengefasst. Das Fazit zur App wird zusammen mit der Selbstauskunft und dem technischen Prüfbericht veröffentlicht. Sollte eine App die Kriterien nicht erfüllen, so bekommt der Hersteller eine Rückmeldung und eine Möglichkeit zur Nachbesserung.

PneumoDigital ist über die ZTG GmbH in die Informationsplattform für gesundheitsbezogene Apps „AppCheck“ und damit in die vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Landesinitiative eGesundheit.nrw eingebunden. Die App-Prüfbögen zur Bewertung der Apps werden simultan auf AppCheck veröffentlicht. Strotbaum: „Wir beteiligen uns sehr gerne an dem Projekt PneumoDigital. Denn so haben wir als ZTG die Möglichkeit, unsere Erfahrungen mit mobilen Anwendungen beziehungsweise mit Gesundheits-App der vergangenen Jahre weiter zu vertiefen.“ Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit konnten bis heute bereits zehn verschiedene Apps getestet werden.


Quelle: ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin

02.02.2021

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