Video • Akzeptanz von kontaktloser Triage

Visite vom 'Roboter-Doc'? Für viele Patienten kein Problem

Roboter bieten in Zeiten von Covid-19 und Social Distancing eine Möglichkeit, persönliche Kontakte zwischen Patienten und medizinischem Personal zu minimieren. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des Brigham and Women's Hospital untersuchte die Akzeptanz von Patienten auf den robotischen Arzttermin.

Die Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse jetzt im Fachjournal JAMA Network Open.

"Wir arbeiten aktiv an Robotern, die helfen können, die Sicherheit sowohl von Patienten also auch Gesundheitspersonal zu steigern", sagt MIT-Elektrotechniker Giovanni Traverso. Dazu zählt beispielsweise ein Roboter, der Covid-Symptome ohne direkten persönlichen Kontakt erhebt. Bei einem Test haben 41 von 51 Patienten in Wartebereichen des Brigham and Women's Hospital einer Video-Erstuntersuchung zugestimmt. Davon gaben sich über 90 Prozent mit der Erfahrung zufrieden. Die Patienten fanden die Robo-Triage damit vergleichbar, wie ein persönliches Gespräch abgelaufen wäre.

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A, Seitenansicht des vierbeinigen Robotersystems "Dr. Spot". B, Maßgeschneidertes Tablet für mobile Telegesundheitsinterviews von Patienten in der Notaufnahme. C, Navigation: Ein geschulter Nutzer navigiert das Robotersystem mithilfe eines Handheld-Controllers (D) zu einem Patienten, um die Triage aus der Ferne durchzuführen.

Bildquelle: Chai et al, JAMA Network Open 2021 (CC-BY 4.0)

In einer US-weiten Online-Umfrage zeigte sich zudem die Mehrheit der Befragten nicht nur für Roboter als eher passive Assistenten bei der kontaktlosen Triage offen, sondern auch dafür, dass Roboter kleinere Eingriffe vornehmen. "Überraschenderweise haben die Leute die Idee, dass ein Roboter Nasenabstriche durchführt, ziemlich gut akzeptiert", berichtet Peter Chai, Professor für Notfallmedizin am Brigham and Women's Hospital. Die Entwicklung entsprechneder Systeme mache also Sinn. "Als Ingenieure denken wir oft über verschiedene Lösungen nach, aber manchmal werden sie womöglich nicht übernommen, weil die Leute sie nicht voll akzeptieren", meint Traverso. Die Studie ist aus seiner Sicht ein Zeichen dafür, dass die Menschen bereit sind, sich im medizinischen Bereich auf robotische Systeme einzulassen. Das nährt die Hoffnung, dass sich Entwicklungsarbeit an Sensoren, die eine Fernerhebung diverser Vitaldaten über kleine Roboter ermöglichen, auch wirklich lohnt, weil sie in Zukunft breit in Spitälern oder Ambulanzen zum Einsatz kommen könnten.


Quelle: Massachusetts Institute of Technology/pressetext

08.03.2021

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