Bildquelle: Wolters Kluver
News • „Gesundheit – neu gestalten“
Think Tank diskutiert Rolle von KI im Krankenhaus
Krankenhäuser haben eine Zukunft – und Künstliche Intelligenz (KI) wird darin zunehmend eine Rolle spielen: so lautete das zentrale Ergebnis beim Think Tank von Wolters Kluwer Health.
Unter dem Motto „Gesundheit – neu gestalten“ brachte er Verantwortliche der Krankenhausleitung in Berlin zusammen. Das Ziel des Austausches unter den Führungskräften lautete, plausible Handlungsfelder für Krankenhäuser zu identifizieren und zu nutzen. Vor dem Hintergrund eines weitreichenden Wandels in der Leistungserbringung erhält diese Anforderung einen herausragenden Stellenwert.
Welche Rolle wird KI bei der Neuaufstellung des Gesundheitsversorgung spielen? Der überragende Anteil an Lösungen im Markt komme derzeit aus den USA, berichtete Dr. Kai Wehkamp, Professor für Public Health an der MSH Medical School in Hamburg. Um sich mit ihren vielversprechenden Nutzenpotenzialen durchzusetzen, muss diese Technologie Vertrauen schaffen – hier waren sich die Diskutanten nach den Vorträgen von Dr. Peter Gocke, Leiter Stabsstelle Digitale Transformation an der Charité, und Dr. Alina Dahmen, Medizinische Direktorin am Klinikum Wolfsburg, einig. Zu den Voraussetzungen für Akzeptanz bei Mitarbeitenden und Patienten zählt, dass Daten für das Trainieren der Lösungen valide sind und insbesondere Bias, Verzerrungen, vermeiden – etwa im Hinblick auf das Geschlecht.
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Artikel • Debatte zu Deep Learning
Nachhaltige KI in der Medizin: zwischen Datenriesen und Ethik-Paradoxa
Ausgefeilte medizinische KI-Modelle liefern mittlerweile beeindruckende Ergebnisse – allerdings häufig auf Kosten einer miserablen Umweltbilanz. Auf der Medica 2024 betrachteten Experten die ökologischen Auswirkungen von Deep-Learning-Algorithmen und schlugen einen nachhaltigeren Ansatz vor.
Die Beschleunigung von Prozessen, die Erhöhung von Behandlungsqualität und Patientensicherheit sowie die Optimierung der Effizienz bei der Ressourcennutzung sind Vorteile, die Krankenhäusern die Neupositionierung im Wandel erleichtern. Patientenversorgung, Verwaltung, Management und Forschung bieten sich als Anwendungsbereiche an. Der Return on Invest muss für diese Technologien allerdings noch belegt werden.
Ein konkreter Use Case ist ihre Einbindung in Systeme zur Unterstützung klinischer Entscheidungen. Studien belegen die Vorzüge dieser Lösungen, mit denen Mitarbeitende die Flut an neuen Erkenntnissen meistern können. Sie werden künftig dank KI noch leistungsstärker und nutzerfreundlicher, betonte Garry Edwards. Jetzt, so der Vice President, Wolters Kluwer Health, kommen zur bewährten Lösungsfamilie von UpToDate praxisverändernde Innovationen hinzu – klinisch generative KI und erweiterte Analytik. Um Vertrauen und Akzeptanz für diese neue Technologie zu schaffen, wird Zuverlässigkeit, Qualität und Transparenz in den Mittelpunkt gestellt.
Neben dem überlegten Technologieeinsatz zählten die Ambulantisierung von Leistungen und regionale Kooperationen zu den Handlungsspielräumen, die in Präsentationen und der Networking-Runde diskutiert wurden. So bot Jens Schneider, Leiter Stabsstelle zentrales Projekt- und Prozessmanagement und Leiter Stabsstelle Unternehmensentwicklung (Kommiss.), Universitätsklinikum Halle (UKH), innovative Praxisbeispiele: digitaler Gesundheitslotse mit Ersteinschätzung bei Krankheitssymptomen; ländliche Versorgung mit regionalen Gesundheits- und Notfallzentren, und Telesan mit medizinischer Exzellenz in der Fläche dank Telekonsilen.
Wie das Klinikum Ernst von Bergmann erfolgreich mit den Herausforderungen und Chancen der „Versorgung in der Fläche“ umgeht, präsentierte die Medizinische Geschäftsführerin Dr. Karin Hochbaum. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) verändere die Planung – weg von Fachabteilungen, hin zu Leistungsgruppen. Dabei seien neue Qualitätskriterien zu beachten. Bei den stufenweise zu verteilenden Vorhaltebudgets erhalte die Fallschwere eine entscheidende Rolle.
Von diesem fachlichen Austausch zeigten sich die Teilnehmenden inspiriert für ihre tägliche Arbeit und für die Strategieentwicklung – und brachten ihre Vorfreude auf die nächste Auflage des Think Tanks im kommenden Jahr zum Ausdruck.
Quelle: Wolters Kluwer
15.01.2025