Rund um die Uhr die richtige Dosis
Telemedizin verringert Risiken bei Gerinnungspatienten
Wer eine neue Herzklappe implantiert bekommen hat, wird oftmals dauerhaft mit Gerinnungshemmern behandelt. Die Wirkung dieser Mittel wird allerdings durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Deshalb muss die verabreichte Dosis der Gerinnungshemmer individuell auf den Lebensstil der Patientinnen und Patienten eingestellt werden, um lebens-bedrohliche Komplikationen wie Blutungen oder Thrombosen zu vermeiden. Dazu braucht es ein gutes Zusammenspiel der behandelnden Ärztinnen und Ärzte – auch außerhalb der Arztpraxis.
Die Telemedizin kann hier ergänzend und unterstützend eingesetzt werden. Sie ist dabei aber immer als ein zusätzliches medizinisches Angebot zu verstehen, das die menschliche Begegnung in der Behandlung nicht ersetzen kann und soll.
Wie eine solche Zusammenarbeit per Telemedizin funktionieren kann, zeigt das vom Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen unterstützte Seminar „Innovative Versorgungsformen in der Gerinnungstherapie“, das im Rahmen der Modellregion Telemedizin Ostwestfalen-Lippe am 11. Dezember 2010 in Bielefeld durchgeführt wird. Medizinische Gerinnungsspezialisten werden den Besuchern hier anschaulich und praxisnah erläutern, wie die Kommunikation mit den Behandelnden per Telemedizin funktioniert und welche technische Ausrüstung die Patientinnen und Patienten selbst dafür benötigen.
Zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Herzerkrankungen, die eine Gerinnungstherapie erfordern, machen aktuell sehr gute Erfahrungen mit telemedizinischer Betreuung. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden am 11. Dezember 2010 im Tagungszentrum Sarepta-Nazareth (Assapheum) in Bielefeld der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Betroffenen diskutiert. Angeboten wird das Seminar von der ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen GmbH in Bochum in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) am Herz- und Diabeteszentrum (HDZ) in Bad Oeynhausen und dem Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft (ZIG) OWL in Bielefeld.
Im Herbst 2009 wurde in Bielefeld die Modellregion Telemedizin Ostwestfalen-Lippe (OWL) eröffnet, die erstmals eine effiziente und kontinuierliche Versorgungsmöglichkeit für chronisch Kranke und mobilitätseingeschränkte Menschen bietet, die sonst keine oder kaum ärztliche Betreuung erfahren würden.
Seminar für Patientinnen und Patienten „Innovative Versorgungsformen in der Gerinnungstherapie“
Termin: Samstag, 11. Dezember 2010
Ort: Tagungszentrum Sarepta-Nazareth (Assapheum, Bethel), Nazarethweg 5-7, 33617 Bielefeld
Weitere Informationen finden Sie unter: www.ztg-nrw.de
Bildquelle: pixelio/Gerd Altmann
08.12.2010