Neue Biomarker bei aktuem Nierenversagen
Unter Berufung auf Ergebnisse einer in der Fachzeitschrift „Critical Care“ veröffentlichten Studie sagte der CEO von Astute Medical, Chris Hibberd, er sei zuversichtlich hinsichtlich der Aussichten der neu geprüften Biomarkern zur Risikoeinschätzung von akutem Nierenversagen, die im NephroCheck-Test des Unternehmens genutzt werden.
Die internationale, multizentrische Studie bestätigte die Möglichkeit, akutes Nierenversagen (AKI) mithilfe der Messung von zwei Biomarkern, das Insulin-ähnliche Wachstumsfaktor-bindende Protein 7 (IGFBP7) und der Gewebeinhibitor der Metalloproteinasen 2 (TIMP-2), vorherzusagen. Darüber hinaus konnte die Studie die Überlegenheit der Biomarker bei der Risikoeinschätzung von AKI im Vergleich zu bestehenden Biomarkern nachweisen.
Der NephroCheck-Test soll die Risikoeinschätzung von AKI verbessern, eine Erkrankung, die weit verbreitet und tödlicher als ein Herzinfarkt ist. Der Test wurde im Oktober 2012 in Europa eingeführt. Er ist in den Vereinigten Staaten nicht für den Verkauf verfügbar.
Ebenso wie ein plötzlicher Herzinfarkt kann sich AKI ohne sichtbare Symptome entwickeln. Bei AKI ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch, insbesondere da das Risiko häufig zu spät erkannt wird und in einem späteren Stadium der Erkrankung nur noch wenige Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung stehen.
„Eine verspätete Behandlung von AKI in der Anfangsphase kann zu einem Verlust der Nierenfunktion und damit häufig zu einer niedrigeren Lebensqualität oder sogar zum Tod führen.“, so Dr. John Kellum, Facharzt für Intensivmedizin an der University of Pittsburgh School of Medicine und leitender Prüfärzt der Studie. „Unsere Daten zeigen, dass ein Arzt das Risiko für AKI mithilfe von zwei Biomarkern im Urin besser einschätzen kann. Darüber hinaus zeigen diese Biomarker von anderen klinischen Indikatoren unabhängige Informationen und liefern neue Erkenntnisse zur Entstehung von AKI, weshalb sie bislang zu den vielversprechendsten Markern für AKI gehören.“
Wissenschaftler berichteten über eine zweiteilige Studie, die ursprünglich 340 Biomarker bewertet und herausgefunden hat, dass die Kombination aus TIMP-2 und IGFBP7 über die höchste Korrelation hinsichtlich der Risikoeinschätzung von AKI verfügt. Ergebnisse aus dem zweiten Teil der Studie bestätigten den Nutzen von TIMP-2 und IGFBP7 sowie die verbesserte Aussagefähigkeit der Kombination aus zwei Biomarkern bei der Vorhersage von AKI im Vergleich zu bestehenden Biomarkern.
„Aufgrund dieser Ergebnisse glauben wir, dass der NephroCheck-Test Ärzte dabei unterstützen kann, eine der kostenintensivsten, tödlichsten und schwer zu diagnostizierenden Erkrankungen bei schwerkranken Patienten zu behandeln“, sagte Hibberd. „Durch die angespannte finanzielle Lage im Gesundheitswesen sind innovative Hilfsmittel wie der NephroCheck-Test wesentlich, um sicherzustellen, dass die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit zum richtigen Patienten gelangen.“
AKI führt zu höheren Behandlungskosten, insbesondere auf Intensivstationen. Laut einer Studie zu Patienten nach einer Herzoperation aus dem Jahr 2008, die in der Fachzeitschrift „Nephrology Dialysis Transplantation“ veröffentlicht wurde, verursachen schwerkranke Patienten ohne AKI Kosten für die Intensivstation von $ 13.836 und bleiben 1.4 Tage auf der Station. Im Vergleich dazu verursachen Patienten mit schwerem AKI Kosten für die Intensivstation von $ 49.328 und bleiben 5.4 Tage auf der Station.
AKI betrifft etwa sieben Prozent aller Krankenhauspatienten. Die Häufigkeit ist bei schwerkranken Patienten sehr viel höher, wobei bis zur Hälfte dieser Patienten während ihrer Erkrankung AKI in verschiedenen Schweregraden entwickelt.
08.02.2013