Bildquelle: Adobe Stock/Rasi (Leber); Adobe Stock/tomertu (Partikel); Mashup: HiE

News • Umweltmedizin

Mikroplastik in der Leber nachgewiesen

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Universität Hamburg haben in einer gemeinsamen Studie erstmals Mikroplastik in menschlichem Lebergewebe nachgewiesen – betroffen waren Patienten mit Leberzirrhose.

Bei diesen Patienten konnten die Forschenden sechs verschiedene Typen von Mikroplastik in der Leber identifizieren. Bei Menschen ohne eine Lebererkrankung konnten sie kein Mikroplastik im Leber-, Nieren- oder Milzgewebe entdecken. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin eBioMedicine veröffentlicht.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren

„In unserer Studie konnten wir bei Patient:innen mit Leberzirrhose Mikroplastik in erhöhten Mengen im Lebergewebe nachweisen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Pfortaderhochdruck und die damit verbundene veränderte Darmpermeabilität bei Patient:innen mit Leberzirrhose zu einer vermehrten Aufnahme von Mikroplastik-Partikeln aus dem Darm führen. Welchen Stellenwert die Ablagerung von Mikroplastik in der Leber auf den Erkrankungsverlauf von Patient:innen mit Lebererkrankung hat, müssen künftige Studien zeigen“, sagt Dr. Dr. Thomas Horvatits, Oberarzt in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. 

„Die Identifikation und Analyse von Mikroplastikpartikeln in menschlichem Gewebe war für uns aufgrund der sehr kleinen Partikelgrößen und der geringen Probenmengen eine besondere Herausforderung. Wir haben hierfür eine neue Methode entwickelt, die Färbeverfahren mittels Nilrot und Fluoreszenzmikroskopie kombiniert“, sagt Dr. Elke Fischer, Leiterin der AG Microplastic Research am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg. 

Bislang wurden Mikroplastik-Partikel nur in Geweben von Mäusen und kürzlich auch in Blut, Stuhl und Plazenta des Menschen festgestellt. Unklar war jedoch, ob Mikroplastik sich in peripheren Organen, insbesondere in der Leber, anreichert und ob eine Leberzirrhose diesen Prozess begünstigt. Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Gewebeproben aus Leber, Niere und Milz von sechs Patienten mit Leberzirrhose und fünf Personen ohne eine Lebererkrankung analysiert. 


Quelle: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

18.07.2022

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News • Stressreaktion im Körper

Wie Hitze und Kälte die Gesundheit gefährden

Sowohl heiße als auch kalte Temperaturen können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Eine neue Studie zu diesem Phänomen ist vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels interessant.

Photo

News • "PlasticsFatE"-Studie

Mikroplastik im Körper: Was wir wissen – und was nicht

Die Verbreitung von Mikro- und Nanoplastik wird weltweit intensiv erforscht. Doch das EU-Projekt „PlasticsFatE“ zeigt: Wir wissen noch vergleichsweise wenig über die Risiken für den Menschen.

Photo

News • Transplantationsmedizin

Zellatmung zeigt Qualität von Spenderlebern

Forscher haben die Zellatmung von 50 potentiellen Spenderlebern untersucht. Der Blick auf den klinischen Verlauf der Patienten zeigte: Je besser die Zellatmung, desto besser die Prognose.

Verwandte Produkte

Fujifilm Wako – Autokit Total Ketone Bodies Assay

Clinical Chemistry

Fujifilm Wako – Autokit Total Ketone Bodies Assay

FUJIFILM Wako Chemicals Europe GmbH
Fujifilm Wako – Hyaluronic Acid LT Assay

Clinical Chemistry

Fujifilm Wako – Hyaluronic Acid LT Assay

FUJIFILM Wako Chemicals Europe GmbH
Fujifilm Wako – NEFA-HR(2) Assay

Clinical Chemistry

Fujifilm Wako – NEFA-HR(2) Assay

FUJIFILM Wako Chemicals Europe GmbH
teamplay Images

Portal Solutions

Siemens Healthineers · teamplay Images

Siemens Healthcare GmbH
Newsletter abonnieren