Mehr Standardisierung durch PERCIST

Follow-up und Responsebeurteilung mittels FDG-PET/CT

In den vergangenen Jahren hat eine zunehmende Verbreitung der FDG-PET/CT in der Response-Beurteilung onkologischer Therapien stattgefunden.

Thorsten Pöppel
Thorsten Pöppel

Parallel zur steigenden Marktdurchdringung wächst auch der Ruf nach einer höheren Standardisierung für den Einsatz der Methode. Mit PERCIST (Positron Emission Response Criteria in Solid Tumors) steht nun ein solcher Standard zur Verfügung, der den Weg für eine weitere Etablierung der metabolischen Response-Beurteilung ebnen kann.

„Von einem mehrheitlich angewendeten Standard, wie er mit den RECIST-Kriterien für CT-Untersuchungen vorliegt, sind wir noch entfernt. Trotzdem ist PERCIST ein Meilenstein in der nuklearmedizinischen Beurteilung von Tumoren. Denn die Empfehlungen definieren grundsätzliche Aussagen darüber, ab wann die Abnahme des Metabolismus eines Tumors als Ansprechen auf die Therapie eingestuft werden kann“, so Dr. Thorsten Pöppel, Oberarzt an der Klinik für Nuklearmedizin der Universitätsklinik Essen. Allerdings, so die Einschränkung, gelten die PERCIST-Kriterien momentan ausschließlich für die Beurteilung der Response solider Tumoren. Zur Beurteilung von Lymphomen liegen separate Kriterien vor.

Grundsätzlich eignen sich die meisten der häufig vorkommenden Tumorarten für eine Response-Beurteilung mittels FDG-PET/CT. Vor-aussetzung für den Einsatz ist jedoch, dass der Tumor eine deutliche Stoffwechselsteigerung zeigt. „Die FDG-PET/CT wird die CT als Response- und Follow-up-Tool nicht ersetzen. Beide Verfahren ergänzen sich jedoch an entscheidenden Stellen, sodass ein wirklicher Mehrwert entsteht“, ergänzt Thorsten Pöppel.

Als Take-Home-Message vom diesjährigen RadiologieKongressRuhr gilt deshalb: Bei vielen Tumoren ist der Einsatz der FDG-PET/CT in der onkologischen Diagnostik und Response-Beurteilung ein echter Zugewinn. Welche Tumoren das sind, sollte gemeinsam von Radiologen und Nuklearmedizinern individuell bestimmt werden, die PERCIST-Kriterien liefern dafür Hinweise. Zwar findet nach wie vor keine flächendeckende Erstattung des Verfahrens statt, ein Grund, auf den Nutzen der PET/CT zu verzichten, sollte das jedoch nicht sein.

IM PROFIL

Als geborener Rheinländer absolvierte Thorsten Pöppel sein Studium, seine Promotion und seine Facharztausbildung zum Nuklearmediziner an der Heinrich-Heine-Universität beziehungsweise den Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Der 39-Jährige wechselte 2007 als Oberarzt an die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Andreas Bockisch. Thorsten Pöppel ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen nuklearmedizinischen Vereinigungen und Leiter des Arbeitsausschusses Therapie der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN).

05.11.2013

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