Hoffnungen und Zukunft von Kindern wiederherstellen

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Hoffnungen und Zukunft von Kindern wiederherstellen

Asha Vihar ist ein Entwicklungsprojekt im Bundestaat Jharkhand im Osten Indiens, das einen ganzheitlichen Ansatz aus konventioneller und alternativer Medizin verfolgt, um eine kostenlose Gesundheitsversorgung für diejenigen zu ermöglichen, die sie am meisten benötigen.

Für den Anästhesisten Dr. Lukas Fischer und seinen Kollegen Dr. Peter Lembach begann eine wahre Entdeckungsreise, als sie als Freiwillige für das jährliche Asha Vihar Operations-Camp für Kinder mit Muskel-Skelett-Anomalien arbeiteten. Sie erlebten aus erster Hand, wie die Operationen nicht nur Schmerzen und Behinderungen reduzierten, sondern den Kindern auch die Hoffnung auf eine Zukunft ohne soziale Stigmata bieten. Dr. Fischer erläutert, welche wichtige Rolle der Point-of-Care Ultraschall (POCUS) im Rahmen dieser lebensverändernden Eingriffe spielt.

Ein Rettungsanker für benachteiligte Bevölkerungsgruppen

Viele Menschen in Indien sind nicht ausreichend krankenversichert und daher nicht in der Lage für Operationen zu bezahlen, die ihre Kinder vielleicht vor vielen Jahren benötigt hätten. Diese Familien sind auf Wohltätigkeitsorganisationen wie die Johar Gesellschaft Deutschland angewiesen. Diese Organisation führt seit 1996 das Asha-Vihar-Entwicklungsprojekt durch und stellt konventionelle Medizin, Physiotherapie und alternative Medizin, wie zum Beispiel Akkupunktur, Homöopathie und Ayurveda, für die ärmsten Familien der Gegend zur Verfügung. Die Klinik kam 1998 hinzu und führt seitdem Operations-Camps durch. Sie ist ein wichtiger regionaler Arbeitgeber mit ca. 100 Beschäftigten. Asha Vihar betreut zudem humanitäre Öffentlichkeitsprojekte in Nachbardörfern, eine Computerschule, ein Waisenheim und mobile Ambulanzen in den umliegenden Regionen für diejenigen, die für eine Behandlung keine lange Anreise auf sich nehmen können.

Auf dem Weg ins Ungewisse

Ich wusste nicht wirklich, worauf ich mich eingelassen hatte, aber die Reise hat sich als eine wunderbare Erfahrung erwiesen

Lukas Fischer

Seit langem arbeiten Anästhesisten aus Deutschland und Österreich für das Asha Vihar Projekt. Dr. Lukas Fischer, Anästhesist am Helios Klinikum „Emil von Behring“ in Berlin, das einen kinderorthopädischen Schwerpunkt hat, hörte von einem Kollegen von dem Projekt. Dieser erzählte, wie sich andere Anästhesisten für kurze Reisen nach Indien und zur Mitarbeit an den Operations-Camps beurlauben lassen. Dr. Fischer bot daraufhin seine Unterstützung auf freiwilliger Basis an und schloss sich im Januar 2019 dem Team an. Er hatte zuvor noch nie eine derartige Reise unternommen und erzählt: „Ich war ziemlich nervös, als ich in Indien ankam. Außer von einigen Telefonaten kannte ich niemanden aus dem Team und war auch mit der Kultur und der Region nicht vertraut. Es war ein komplett neues Abenteuer für mich. Ich wusste nicht wirklich, worauf ich mich eingelassen hatte, aber die Reise hat sich als eine wunderbare Erfahrung erwiesen.“

Das jährliche Operations-Camp

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Das Operations-Camp konzentriert sich hauptsächlich auf Kinder mit Fußdeformitäten und wird jährlich über einen Zeitraum von sechs bis neun Tagen durchgeführt, normalerweise im Januar, wenn die Luftfeuchtigkeit am geringsten ist. 2019 konnte das Operationsteam unter der Leitung von Orthopäde Dr. Hans-Georg Zechel erfolgreich 26 Kinder im Alter von 7 Monaten bis 16 Jahren behandeln. „Die häufigste Art einer Deformität war der Klumpfuß, aber auch Deformitäten der Unterschenkel, zum Beispiel Tibia Vara (Blount-Krankheit), eine Wachstumsstörung der Tibia, die eine Einwärtsdrehung des Knöchels verursacht, ähnlich den O-Beinen. Wir haben darüber hinaus zwei Kinder behandelt, bei denen frühere Knochenbrüche fehlerhaft verheilt waren und die deshalb Korrekturen benötigten, und eines mit Knochenverformungen aufgrund einer Osteomyelitis, wahrscheinlich hervorgerufen durch eine zugrundeliegende Tuberkulose.“

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Hilfsbedürftige Kinder

Die Häufigkeit derartiger Erkrankungen bei älteren Kindern war Dr. Fischer neu: „In weiter entwickelten Ländern werden diese Erkrankungen bei der Geburt erkannt und normalerweise durch die Eingipsung der Knöchel oder Hüften behandelt. In den meisten Fällen ist eine Operation nicht nötig. Aber die Kinder, die wir im Operations-Camp zu sehen bekamen, leben in abgelegenen Regionen, sie werden zu Hause geboren und häufig in den ersten Lebensjahren gar nicht ärztlich untersucht. Für ein Kind mit einem Klumpfuß, zum Beispiel, ist dann eine Operation die einzige Möglichkeit, da sich die Knochen und Bänder nach wenigen Monaten verfestigen und nicht mehr biegsam genug sind, um nur mit einem Gips behandelt zu werden. Die von uns behandelten Kinder wären in den meisten europäischen Ländern einfach keine chirurgischen Patienten.“

Das soziale Stigma einer Deformität

In Indien passiert es oft, dass behinderte Personen aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden

Lukas Fischer

Die Kinder, die im OP-Camp behandelt werden, leben ein Leben voller Schmerzen und haben mit erheblichen Beeinträchtigungen ihrer täglichen Aktivitäten und der Einschränkung ihres wachsenden Strebens nach Unabhängigkeit zu kämpfen. Die Behinderung bringt nicht nur physische Konsequenzen mit sich, sondern beeinträchtigt auch die Zukunftsaussichten der Kinder elementar. Dr. Fischer schildert einen Fall, der ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist: „Ich erinnere mich an einen 14 Jahre alten Jungen, der schwer hinkte. Als Teenager war er sich natürlich sehr bewusst, dass er anders aussah, als andere Kinder seines Alters, und es war leicht zu erkennen, wie beeinträchtigt er sich fühlte, und dass er höchstwahrscheinlich wegen seines Hinkens gemobbt wurde. In Indien passiert es oft, dass behinderte Personen aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Es ist sehr schwer, eine Arbeit zu finden, wenn man so eine Deformität hat, und in einer Kultur arrangierter Hochzeiten war es äußerst unwahrscheinlich, dass dieser junge Mann als potenzieller Partner in Betracht gezogen werden würde. Wir alle spürten, wie wichtig diese Operation für ihn war und zum Glück war das Ergebnis sehr gut. Ich fand diese Erfahrung sehr bereichernd, da es sich anfühlte, als dass wir den Lebensweg eines Menschen signifikant zum Positiven verändern konnten.“

POCUS überall mithinnehmen

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Dr. Fischer hatte sich als Strategie für das OP-Camp die konsequente Anwendung der Regionalanästhesie zurechtgelegt. Die Beschaffung eines POCUS-Gerätes war deshalb oberste Priorität. „Ich bin mit unterschiedlichen Point-of-Care Ultraschallgeräten vertraut, und finde, dass die FUJIFILM SonoSite-Geräte ein sehr sauberes Bild liefern. Das Unternehmen hat mir freundlicherweise ein SonoSite Edge II geliehen, um es im Camp zu benutzen, und die Tragbarkeit dieses Geräts war für diese Reise perfekt. Ich habe es einfach als Handgepäck mit an Bord genommen. Das Gerät ist außerdem sehr schnell und einfach zu reinigen, eine wichtige Erwägung in einer potenziell infektiösen Umgebung. Einmal am Ziel angekommen war ich noch dankbarer dafür, das Gerät zu haben, denn das Beatmungsgerät des Krankenhauses funktionierte nicht zuverlässig. Außerdem waren einige Kinder latent erkältet, sodass insgesamt eine Vollnarkose zu riskant erschien.“

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Ultraschallgeführte Regionalanästhesien

Das Team arbeitete 12 Stunden pro Tag, und operierte insgesamt sieben Tage lang. Im Gegensatz zu seinem Job in Deutschland fühlte sich Dr. Fischer jedoch nicht dem gleichen Zeitdruck ausgesetzt: „Mein Kollege Dr. Lembach und ich hatten alle Zeit der Welt, um die Kinder ausreichend zu prämedizieren. So tolerierten sie problemlos die Anlage eines i.v.-Zugangs sowie das Setzen der Spinalanästhesie. Während des Eingriffs schliefen sie in Spontanatmung. Da die Spinalanästhesie bei Kindern nur sehr kurz wirkt, ergänzten wir sie gegen Ende der Operation entweder mit einer Kaudalanästhesie, wenn es sich um einen bilateralen Eingriff handelte, oder einer Femoralis- bzw. Ischiasnerv-Blockade, wenn es sich nur um ein Bein handelte. Zum Setzen dieser Blockaden nutzen wir POCUS und es war sehr beruhigend, zu sehen, dass die Nadel korrekt platziert war. Unser jüngster Patient wog nur sieben Kilogramm und die anatomischen Verhältnisse waren winzig. Wir konnten zudem auch sehen, wie sich das Betäubungsmittel um die Nerven ausbreitete. Wir hatten als Back-up auch einen Nervenstimulator dabei, sollten wir auf Probleme stoßen, aber mussten ihn nicht benutzen. POCUS hat uns konsistent und deutlich gezeigt, wo die Nerven lagen. Gelegentlich haben wir die Ultraschallbilder auch benutzt, um Anomalien der Wirbelsäule zu diagnostizieren.“

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POCUS hilft dabei, erfolgreiche Operationsergebnisse zu erreichen

Rückblickend unterstreicht Dr. Fischer die unentbehrliche Rolle von POCUS während aller Operationen, die im Camp durchgeführt wurden: „Ich denke tatsächlich, dass ich diese Reise nicht angetreten wäre, hätte ich dieses mobile Ultraschallgerät nicht mitnehmen können. Das wäre in medizinischer Hinsicht nicht sicher gewesen, da eine Vollnarkose nicht möglich war. Jetzt kann ich über das Leben der 26 Kinder nachdenken, die wir im Camp behandelt haben, und ich weiß, dass ich eine Rolle dabei gespielt habe, ihnen ihre Hoffnungen und Erwartungen an die Zukunft zurückzugeben.“

26.09.2019

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