Früherkennung bei Darmkrebs verbessern
Langjährig an Colitis ulcerosa Erkrankte haben ein deutlich erhöhtes Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken. Der Früherkennung kommt daher eine besondere Bedeutung zu und Dickdarmkolosokopien sollten regelmäßig in Anspruch genommen werden. PD Dr. med. Ludger Leifeld will in einem Projekt klären, welche der neuen technischen Entwicklungen im Bereich der Koloskope die zuverlässigste Methode bei der Früherkennung von Darmkrebs ist.
PD. Dr. med. Ludger Leifeld ist Oberarzt im Evangelischen Krankenhaus Kalk gGmbH in Köln. Das geförderte Forschungsprojekt untersucht den „Vergleich der ungezielten Stufenbiopsieentnahme mit der gezielten Biopsie auffälliger Läsionen mit Videokoloskopen mit oder ohne NBI-Technologie in der Überwachungskoloskopie zur Krebsvorsorge bei Patienten mit langjähriger Colitis ulcerosa“.
Die Verleihung des Forschungsstipendiums "Patientenorientierte Forschung bei CED" erfolgte im Rahmen des anlässlich der Jahrestagung der DCCV e.V. statt- findenden Selbsthilfe-Forums. Birgit Kaltz, stellvertretende Vorsitzende der DCCV e.V., gratulierte dem Preisträger und überreichte die Urkunde. Die Laudatio hielt Prof. Dr. med. Max Reinshagen, einer der wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung.
Mit dem DCCV-Forschungsstipendium "Patientenorientierte Forschung bei CED" engagiert sich ein großer Selbsthilfeverband in der Forschungsförderung, denn noch immer sind die Ursachen für die Entstehung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa weitgehend unbekannt. Die DCCV-Forschungsstipendien sollen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland die Chance geben, erste Forschungsergebnisse mit innovativen Ansätzen zu erzielen. Der Preis wird aus Erträgen der Deutschen Crohn/Colitis Stiftung finanziert. (Vergabeverfahren und Leitfaden online unter intern www.dccv.de/stipendien).
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche, in Schüben verlaufende Erkrankungen des Verdauungstraktes. Starke Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, allgemeine Erschöpfungszustände und häufige Durchfälle sind Hauptsymptome. Hinzu kommen Auswirkungen auf andere Organe und seelische Belastungen der Betroffenen. Die Ursachen sind trotz intensiver Forschungen bis heute noch weitgehend unbekannt. Deshalb beschränkt sich die Therapie leider immer noch auf die Behandlung der Symptome. In Deutschland sind nach Schätzungen der DCCV rund 320.000 Menschen von einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung betroffen.
07.06.2010