Gruppenfoto mit elf Personen
Das Team des Forschungsprojekts EndoPlan-3D mit Projektleiter Prof. Dr. Christoph Palm (5. von links).

Bildquelle: OTH Regensburg; Foto: Simone Grebler 

News • KI-Forschungsprojekt EndoPlan-3D

Endoskopische Eingriffe bei Magen-Darm-Tumoren sicherer machen

Die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg startet das Forschungsprojekt EndoPlan-3D: Projektleiter Prof. Dr. Christoph Palm und sein Team entwickeln KI- und 3D-Technologien, die die Planung endoskopischer Behandlungen bei Magen-Darm-Tumoren unterstützen und damit die Behandlungsqualität verbessern sollen.

Im November 2025 ist das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderte Forschungsprojekt EndoPlan-3D offiziell gestartet. Unter der Koordination von Prof. Dr. Christoph Palm, Leiter des Labors Regensburg Medical Image Computing (ReMIC) der OTH Regensburg, trafen sich die Verbundpartner zum gemeinsamen Kick-off an der OTH Regensburg, um die kommenden vier Jahre Forschung und Entwicklung strategisch vorzubereiten. 

Das Projekt verfolgt das Ziel, eine KI-gestützte, interaktive 3D-Umgebung zu entwickeln, die Ärzten die Planung endoskopischer Eingriffe bei frühen Tumoren des Magen-Darm-Trakts erleichtert und präziser macht. Bislang basieren diese Entscheidungen überwiegend auf zweidimensionalen Endoskopiebildern, deren Interpretation anspruchsvoll ist und zu variierenden Einschätzungen führen kann. Dies beeinflusst sowohl die Wahl des Eingriffs als auch dessen Erfolgsaussichten. 

EndoPlan-3D setzt genau an dieser Herausforderung an: Endoskopie- und Ultraschalldaten werden zu realistischen 3D-Modellen des Tumors und des angrenzenden Gewebes zusammengeführt. Die Modelle integrieren Informationen zur Gewebeelastizität, um kritische Bereiche („Hotspots“) und mögliche Tumorinvasionen besser sichtbar zu machen. Eine VR-basierte Interaktionsumgebung unterstützt medizinisches Fachpersonal bei der Planung des optimalen endoskopischen Vorgehens. 

Durch die Kombination von Künstlicher Intelligenz, 3D-Rekonstruktion sowie akustischem und haptischem Feedback soll die Behandlungsqualität erhöht, Fehlentscheidungen reduziert und das Rezidivrisiko gesenkt werden. Die technische Umsetzung, insbesondere der KI-basierten Bildverarbeitung und 3D-Modellierung, erfolgt an der OTH Regensburg im Labor ReMIC, das auf medizinische Bildanalyse und KI-Verfahren spezialisiert ist. 

Die OTH Regensburg hat die Projektkoordination inne. Projektpartner sind Erbe Elektromedizin GmbH aus Tübingen, Universitätsklinikum Augsburg (Prof. Dr. Helmut Messmann) und Universität Augsburg (Prof. Dr. Elisabeth André). Das Projekt läuft bis Oktober 2029. 

EndoPlan-3D ist Teil der Fördermaßnahme „KI‑gestützte Präzisionschirurgie in der Onkologie (KIOn)" des BMFTR. Damit werden Forschungsprojekte unterstützt, die interaktive KI-Technologien zur Verbesserung der Präzisionschirurgie bei Krebserkrankungen entwickeln. Die Fördersumme von KIOn beträgt insgesamt etwa 17,2 Millionen Euro. 


Quelle: Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg 

14.12.2025

Verwandte Artikel

Photo

News • Potenzial auf dem Prüfstand

Endoskopie: KI klassifiziert Veränderungen im Gallengang

Das Projekt „Neuronale Netze in der Cholangioskopie“ untersucht, ob KI bei einer Cholangioskopie zwischen entzündlichen und bösartigen Veränderungen der Gallengänge unterschieden kann.

Photo

News • Unterstützung für Diagnose und Therapie

KI macht Fatigue-Syndroms bei Krebs messbar

Fatigue zählt zu den vielen Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung und ist bisher nur schwer messbar. Ein KI-gestützer Einsatz von Smartwatch-Daten und einer App soll das ändern.

Photo

News • Neue Methode zur Risikoabschätzung

KI verbessert Lungenkrebs-Diagnostik

Eine neue KI-Methode soll helfen, präzisere Prognosen bei Lungenkrebs zu treffen. Dabei werden histologische Daten, Multiplex-Immunfluoreszenz-Bildgebung und multimodales maschinelles Lernen…

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren