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DNA verrät, ob die neue Niere angenommen wird
Eine neue Studie hat jene Gene, die am besten den langfristigen Erfolg einer Nierentransplantation vorhersagen, auf einen kurzen DNA-Abschnitt eingeengt.
Forscher unter der Leitung des National Institute for Health Research Biomedical Research Centre bei der Guy's and St Thomas' NHS Foundation Trust unter Beteiligung des King's College London haben dafür Transplantationsdaten aus ganz Großbritannien und Irland ausgewertet.
Es zeigte sich, dass die besten langfristigen Überlebenschancen immer dann bestehen, wenn Spender und Empfänger über eine genetische Übereinstimmung in dem Bereich der DNA verfügen, der als HLA-Locus bezeichnet wird. Die in "Am J Transplant" veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten helfen, die Behandlung zu personalisieren und letztlich auch die Kosten für den National Health Service zu senken. Ziel des Projekts war es herauszufinden, wie sich der langfristige Erfolg von Nierentransplantationen verbessern lässt. Bei mehreren Genen wurde bereits angenommen, dass sie bei der Vorhersage eine Rolle spielen. Jetzt wurde nachgewiesen, dass nur die Übereinstimmungen beim HLA-Locus entscheidend sind. Umfangreiche DNA-Proben, nicht nur aus Großbritannien und Irland, sondern auch aus anderen Ländern der EU, wurden analysiert. Aufgrund der Größe des Projekts dauerte es bis zum Abschluss über zehn Jahre.
Laut Forschungsleiter Graham Lord ist eine Zusammenarbeit so vieler Institutionen eine Herausforderung: "Es hat sich aber ausgezahlt, da wir den Abschnitt der DNA identifiziert haben, der uns alleine Informationen über einen langfristigen Erfolg einer Transplantation geben kann." Die meisten Genomikstudien in dem Bereich werteten nur entweder die Daten vom Empfänger oder vom Spender aus. In der neuen Studie wurden die Daten von beiden Genomen ausgewertet. Zu den Vorteilen einer individualisierten medizinischen Behandlung könnten auch weniger Immunsuppressiva und weniger Abstoßungen von Spenderorganen gehören.
Quelle: Biomedical Research Centre at Guy's and St Thomas' NHS Foundation Trust and King's College London/pressetext
04.02.2018