Schon in der kommenden Woche soll es losgehen: Kemper baut mit Schmitz...
Schon in der kommenden Woche soll es losgehen: Kemper baut mit Schmitz Cargobull in Vreden eine digitale Impf-Fabrik auf. Initiatoren sind Kemper-Geschäftsführer Björn Kemper (l.) und Manuel Terhürne (r.), Betriebsratsvorsitzender bei Schmitz Cargobull Standort Vreden. Der niedergelassene Arzt Dr. Ulf Lütkemeier (M.) hat seine Beteiligung bereits zugesagt.

Bildquelle: Kemper GmbH

News • Arzt-Patienten-Vernetzung

Digitale "Impf-Fabrik" soll Covid-Impfkampagne voranbringen

Entlastung für Hausarztpraxen in der Impfkampagne: Passend zur Aufhebung der Priorisierung am 7. Juni entsteht in Vreden eine digitale Impf-Fabrik.

Im ehemaligen Baywa-Baustoffzentrum vernetzen die ortsansässigen Unternehmen Kemper und Schmitz Cargobull voraussichtlich schon ab kommender Woche Hausärzte und Impfwillige miteinander – und das vollkommen bürokratiefrei. Vor Ort gibt es in zwölf Impfkabinen nur noch den Pieks, die weitere Abwicklung läuft komplett über die kostenlose App chayns des Ahauser Softwareunternehmens Tobit Labs. Dazu zählen die Terminvergabe durch Ärzte, Terminbuchung durch Interessierte, die digitale Aufklärung und der Impfnachweis. Die Impf-Fabrik steht auch Betriebsärzten offen. Erste niedergelassene Ärzte sind bereits registriert.

Bürokratische Terminvergaben, papierlastige Aufklärungsbögen, blockierte Telefonleitungen in Hausarztpraxen adé: „Mit unserer ersten digitalen Impf-Fabrik schaffen wir neben den Impfzentren und den Hausarztpraxen eine dritte Säule für die schnelle Umsetzung der Impfstrategie“, sagt Björn Kemper, Geschäftsführer der Kemper GmbH und Mitinitiator der digitalen Anlaufstelle in Vreden. „Durch den neuen Service bringen wir Hausärzte und Impfwillige an einem bürokratiefreien Ort zusammen, verhindern Regulierungsstress in den Praxen und verhindern zudem, dass Impfdosen ungenutzt verfallen.“ 

Unter https://corona.chayns.de können sich interessierte Hausärzte ab sofort registrieren. Haben sie einzelne Impfdosen am Ende eines Tages übrig oder wollen sie die Impfungen ganz aus ihrer Praxis auslagern, können sie sich kostenlos in eine oder mehrere freie Kabinen für eine bestimmte Zeit einbuchen und Impftermine je nach verfügbaren Dosen freigeben. Die Termine können so auch abends oder am Wochenende stattfinden, also im Anschluss an beziehungsweise unabhängig von den Öffnungszeiten der eigenen Praxis. Auf der anderen Seite registrieren sich die Impfwilligen in der App. Bei der Freischaltung neuer Zeiten durch einen Hausarzt können sie sich unkompliziert einen Termin buchen. Auch der verfügbare Impfstoff wird dabei ausgewiesen. Danach erhalten sie digital die nötige Aufklärung, die am Ort des Geschehens entfällt. Grundsätzlich ist eine Registrierung von überall möglich.

Vor Ort checken Impfwillige vor dem Impftermin mit der App über einen QR-Code im Empfangsbereich ein und werden zur entsprechenden Kabine geleitet. Durch das großzügige Raumkonzept soll es möglichst keinen Begegnungsverkehr zwischen den Besuchern geben. Nach der Injektion des Impfstoffs gelangen sie in einen Wartebereich, wo sie noch 15 Minuten zur Sicherheit warten. Sowohl digital als auch analog erhalten Sie nach der Impfung den entsprechenden Impfnachweis.

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News • Covid-19-Impfungen in NRW

Minister appelliert: Vereinbarte Impftermine unbedingt wahrnehmen

Die Impfkampagne des Landes läuft auf Hochtouren: Nach aktuellem Stand haben in Nordrhein-Westfalen bislang rund 7,6 Millionen Schutzimpfungen gegen das Coronavirus stattfgefunden, davon etwa 5,8 Millionen über die Impfzentren des Landes und 1,8 Millionen bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Insgesamt hat es bislang rund 6,1 Millionen Erstimpfungen und 1,5 Millionen Zweitimpfungen…

„Die Nachfrage nach Impfstoff ist aktuell sehr hoch und wird durch die Öffnung der Priorisierung noch steigen. Damit die Impfkampagne lokal an Fahrt aufnimmt, muss sich das Angebot jetzt schnell herumsprechen, damit am Ende alle profitieren“, sagt Manuel Terhürne, Betriebsratsvorsitzender bei Schmitz Cargobull am Standort Vreden und Mitkoordinator des Projektes. „Ärzte können so viel Impfstoff wie möglich bestellen, wir stellen gemeinsam mit Kemper unentgeltlich die Infrastruktur und liefern ihnen ohne aufwändige Bürokratie mithilfe der App die Impflinge.“ Denn in der Vredener Impf-Fabrik entfalle ein großer Verwaltungsaufwand für die Ärzte. Das Angebot soll daher auch Betriebsärzte ansprechen, wenn diese flächendeckend impfen dürfen. Lediglich den Impfstoff, das nötige medizinische Material, Personal sowie ein Kartenlesegerät für die Gesundheitskarte bringen die Ärzte selbst mit.

Um die übrige Abwicklung kümmern sich die Initiatoren. Während Schmitz Cargobull die Infrastruktur bereitstellt, sorgt Kemper vor Ort für den reibungslosen Betrieb. Bei Bedarf unterstützen die geschulten Mitarbeiter auch bei der Bedienung der App auf dem Smartphone. Damit die wichtige Kühlkette nicht unterbrochen wird, überwacht das Vredener Digital-Start-up Datacake den uneingeschränkten Betrieb. Vorbereitungsräume mit Kühlschränken und Arbeitsplätzen stehen für die Ärzte und Assistenzkräfte bereit. 20 Impfungen pro Stunde und Kabine sollen so möglich sein.

Mit der Vredener Impf-Fabrik geht nun erstmals eine Impfstelle digital auf Basis der kostenfreien App chayns der Tobit Laboratories AG live. Im Vorfeld hatte der Ahauser Software-Anbieter erfolgreich einen Testbetrieb eröffnet. Dort wurden seit Christi Himmelfahrt bis heute bereits mehr als 1.000 Menschen in einem Ahauser Club durch lokal ansässige Ärzte geimpft. Auch Kemper selbst setzt die App chayns bereits erfolgreich ein – so beispielsweise für einen Corona-Schnelltest-Drive-in am Vredener Freibad. 

Erste niedergelassene Ärzte aus der Region haben sich bereits in der App registriert und zeigen damit ihr Interesse an dem neuen Impf-Angebot. Dr. Ulf Lütkemeier von der Gemeinschaftspraxis Lütkemeier Windmeier sieht große Vorteile für seinen Praxisbetrieb: „Als die Hausärzte für die Coronaschutzimpfungen zugelassen wurden, konnten wir absolut nicht ahnen, welche Bürokratie auf uns zukommt. Ganz abgesehen davon, dass wir heute von Anfragen seitens unserer Patienten und auch anderer Menschen überrannt werden.“ Daher hat er sich dafür entschieden, den digitalen Weg in der Impf-Fabrik mitzugehen, auch um die zusätzliche Belastung für den normalen Praxisbetrieb zu reduzieren. „Mit der volldigitalen Impf-Fabrik werden wir noch viel effizienter impfen können.“


Quelle: Kemper GmbH

21.05.2021

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