IT-Sicherheit
Cyberattacke legt Klinikum Arnsberg lahm
Das Klinikum Arnsberg wurde Opfer eines Angriffs mit Computerviren. IT-Experten des Klinikums entdeckten am Freitagnachmittag eine Schadsoftware in einem Verzeichnis des Kliniknetzwerks. Nachdem der Virus-Angriff identifiziert worden war, hat die Klinikleitung in Absprache mit dem Landeskriminalamt, dem IT-Team und IT-Dienstleistern schnell reagiert. „Um Schäden zu vermeiden haben wir unser IT-System geplant heruntergefahren“, informierte Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung, Klinikum Arnsberg. Seit Sonntagmorgen laufen die für die Patientenversorgung wesentlichen Informationssysteme wieder.
"Die Versorgung der Patienten war jederzeit uneingeschränkt sichergestellt.Unsere wesentlichen medizinischen Geräte arbeiten auch ohne IT-Netzwerk", erklärte Kemper weiter. Jedoch ist der Kommunikations- und Abstimmungsaufwand bei einem Ausfall des IT-Netzwerks erheblich höher. Daher mussten sich Ärzte und Pflegeteam mit schriftlichen Aufzeichnungen von medizinischen Daten und Laborwerten behelfen. Wo erforderlich wurden Befunde zwischen den Standorten wieder per Fax übertragen. „All dies haben wir durch eine erhöhte Personalstärke aufgefangen. Es gab große Unterstützung seitens der Mitarbeiterschaft, das war ein Bravourstück unseres Mitarbeiterteams“, betont Kemper.
Wegen des Computerausfalls konnten jedoch nicht alle neuen Patienten aufgenommen werden, wobei eine Erstversorgung akuter Notfälle dennoch gewährleistet blieb. „Wir haben uns zunächst auf die vorhandenen Patienten konzentriert“, so Kemper. Krankenhäuser außerhalb der Stadt Arnsberg mussten in dieser Zeit die Aufnahme neuer Patienten übernehmen. Nicht akut gefährdete Notfallpatienten kamen direkt in dieumliegenden Krankenhäuser. Die Rettungsleitstelle in Meschede war ebenso wie die Feuerwehr in Arnsberg informiert und integriert.
Das Klinikum Arnsberg ist nicht das einzige Opfer. „In den vergangenen Tagen und Wochen hatten bereits weitere Kliniken in NRW aber auch Industrieunternehmen ähnliche Probleme“, informierte Kemper und ergänzt: „Wir konnten die Quelle des Virus identifizieren. Unsere Aufzeichnungen haben wir den Ermittlungsbehörden übergeben. Dort wird das Material nun analysiert.“
Quelle: Klinikum Arnsberg
16.02.2016