Vorsorgeuntersuchungen wie hier die Mammographie werden vermehrt aus Angst vor...
Vorsorgeuntersuchungen wie hier die Mammographie werden vermehrt aus Angst vor COVID-19 verschoben.

Quelle: Shutterstock/GagliardiPhotography 

News • COVID-19

30- bis 49-Jährige meiden Vorsorgeuntersuchungen

Die Corona-Situation beeinflusst die medizinische Versorgung und Vorsorge: Viele Menschen haben deshalb Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, Gesundheits-Check-Ups und Zahnarztbesuche aufgeschoben. So das Ergebnis der aktuellen Befragungswelle des COVID-19 Snapshot Monitorings (COSMO) der Universität Erfurt, an dem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als Partnerin beteiligt ist.

In COSMO werden in regelmäßigen Abständen jeweils rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger repräsentativ zu ihren Wahrnehmungen, Einstellungen, ihrem Wissen und Verhalten zu COVID-19 befragt.

Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA: „Die COSMO-Daten zeigen, dass Menschen wegen der Corona-Situation weniger Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Diese Untersuchungen können jedoch helfen, eine Erkrankung frühzeitig zu entdecken. So dient beispielsweise der Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren der Früherkennung insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zum Beispiel von Bluthochdruck, von Diabetes und Nierenerkrankungen. Früh diagnostiziert, haben auch Krebserkrankungen eine deutlich bessere Prognose. Deshalb sollten Früherkennungsuntersuchungen auch in Zeiten der Pandemie konsequent wahrgenommen werden.“
Seit März 2020 haben 22 Prozent der Befragten den Besuch beim Zahnarzt oder der Zahnärztin und 16 Prozent den Gesundheits-Check-Up aufgeschoben – vor allem 30- bis 49-Jährige. Nennenswerte Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es dabei keine.
Bei den aufgeschobenen Zahnarztbesuchen handelte es sich hauptsächlich um Vorsorge- oder Kontrolltermine.
Knapp jeder neunte Teilnehmende (11 Prozent) gab an, eine Krebsfrüherkennung wegen der Corona-Situation aufgeschoben zu haben – darunter deutlich mehr Frauen (14 Prozent) als Männer (8 Prozent) und auch hier am häufigsten Befragte im Alter zwischen 30 bis 49 Jahren (15 Prozent).

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren

Photo

News • Längeres Überleben

Europäischer Aktionsplan zur Krebsbekämpfung vorgestellt

Wie können wir erreichen, dass bis 2030 75 Prozent aller Patienten in EU-Ländern mit hochentwickelten Gesundheitssystemen ihre Krebserkrankung mindestens zehn Jahre überleben? Die European Academy of Cancer Sciences (EACS) hat mit Experten aus verschiedenen Disziplinen - Krebstherapeuten, Krebsforscher, Patienten und Politikern - Empfehlungen erarbeitet, um dieses Ziel zu erreichen.

16.08.2020

Verwandte Artikel

Photo

News • Statistische Auswertung

Darmkrebs: Daten zeigen Ausmaß der Diagnoselücke durch die Pandemie

Eine neue Analyse zeigt, dass nach Pandemiebeginn deutlich weniger Darmkrebs-Neuerkrankungen gemeldet wurden als in den Jahren davor. Experten rechnen mit etwa 10.000 verzögerten Darmkrebs-Diagnosen.

Photo

News • Zu späte Diagnosen durch COVID-19

„Krebs nimmt keine Rücksicht auf die Corona-Krise"

Die von Gesundheitsminister Jens Spahn geforderte Rückkehr in den Krankenhaus-Normalbetrieb macht sich nur zögerlich in der Versorgung von Krebspatienten bemerkbar. Zwar wird von einzelnen…

Photo

News • Forschung zu Informationsaustausch bei Implantaten

Auf dem Weg zu Frühwarn-Sensoren bei Krebs

Was wäre, wenn nach einer Krebsbehandlung Sensoren im Körper permanent überwachen, ob neue Tumoren entstehen? Ein internationales Forscherteam arbeitet aktuell daran, diese Idee zu realisieren.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren