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Protein Calretinin kann bei Krebsfrüherkennung helfen
Biomarker sollen es möglich machen, Krebserkrankungen früher zu erkennen und damit die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie der Betroffenen zu erhöhen.
Dem Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) ist es gelungen, mit dem Protein Calretinin einen wirksamen und kosteneffizienten Marker zur Diagnose von Mesotheliomen (Lungen- und Rippenfellkrebs) zu identifizieren, der zukünftig auch bei der Krebsfrüherkennung helfen könnte. Asbestbedingte Lungentumoren und Mesotheliome entstehen meist als Folge einer lange zurückliegenden Exposition gegenüber Asbeststaub. Zur Früherkennung dieser Erkrankungen bieten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen betroffenen Versicherten bereits seit den 70er Jahren arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. In diesem Rahmen sollen auch zunehmend Biomarker Verwendung finden. Denn sie bieten eine minimalinvasive Diagnostik, mit deren Hilfe Tumoren frühzeitig entdeckt werden können. Seit 2008 widmet sich das IPA deshalb im Rahmen der Studie „Molekulare Marker“ (MoMar) der Entwicklung von Biomarkern für asbestbedingte Krebserkrankungen.
Bislang werden Mesotheliome und Lungenkrebs häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung diagnostiziert. Das schränkt Therapieoptionen ein und senkt die Lebenserwartung der Betroffenen. Biomarker können helfen, die Aussichten für die Patienten zu verbessern. Eine kürzlich in Kooperation mit der University of Western Australia in Perth, Australien, durchgeführte Fall-Kontroll-Studie zum Calretinin, in der insgesamt 434 Probanden untersucht wurden, kam zu folgendem Ergebnis: Kam der Biomarker im Blut der Untersuchten vor, war dies bei etwa zwei Drittel (67%) der Patientinnen und Patienten Indikator für ein Mesotheliom (korrekt positive Anzeige). Diese Ergebnisse beziehen sich auf Patientinnen und Patienten, die bereits klinische Symptome hatten.
Bei Patientinnen und Patienten, die noch keine Symptome hatten, war die Zahl der korrekt positiv eingestuften Fälle hingegen geringer. Die vorläufigen Ergebnisse der MoMar-Studie zeigen, dass diese geringere Empfindlichkeit (Sensitivität) aber durch die Kombination mehrerer Marker weitgehend ausgeglichen werden kann. Abschließende Ergebnisse der Marker-Kombinationen im Rahmen der Früherkennung werden 2018 erwartet.
Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV
23.11.2017