Medizininformatik

150 Millionen Euro um Datenschätze zu teilen

Das BMBF fördert Medizininformatik mit 150 Millionen Euro mit dem Ziel Krankenhausinfektionen besser zu bekämpfen sowie Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen durch personalisierte Ansätze wirkungsvoller zu behandeln.

Ein Forschungsziel ist es, ein System zu entwickeln, mit dem Ärzte schnellen...
Ein Forschungsziel ist es, ein System zu entwickeln, mit dem Ärzte schnellen Zugriff auf verfügbare Daten und Forschungsergebnisse bekommen.
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startet seine Medizininformatik-Initiative mit einer Förderung von insgesamt 150 Millionen Euro. Ziel ist es, die wachsenden Datenschätze – von Röntgenbildern bis hin zu Erbgut-Analysen – in einer nationalen Infrastruktur zu verknüpfen, um daraus neues Wissen für eine bessere Gesundheitsforschung und Versorgung zu gewinnen. Rund 30 Millionen Euro gehen für die nächsten vier Jahre an das Konsortium HiGHmed, das mit Heidelberg, Göttingen und Hannover drei komplementär aufgestellte Standorte der Universitätsmedizin verbindet und damit eines von vier geförderten Konsortien bundesweit ist.

HiGHmed verfolgt zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und weiteren Partnern das Ziel, durch neue medizininformatische Lösungen und einen übergreifenden Datenaustausch Krankenhausinfektionen besser zu bekämpfen sowie Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen durch personalisierte Ansätze wirkungsvoller zu behandeln. „Unsere Vision ist, dass jede Ärztin und jeder Arzt, egal ob in Kliniken, Haus- oder Facharztpraxen, alle verfügbaren Erfahrungswerte und Forschungsergebnisse auf Knopfdruck abrufen und in seine Therapieentscheidungen einbeziehen kann. Dadurch werden die Patientinnen und Patienten zukünftig noch besser beraten und therapiert", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Bekanntgabe der geförderten Zentren.

„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir ein Konzept entwickelt, wie wir die neuesten Informationstechnologien einsetzen können, um Forschungsergebnisse aus der Genomforschung oder Daten von tragbaren Sensoren schnell zum Nutzen des Patienten bringen zu können“, sagt HiGHmed-Konsortialführer Prof. Dr. Roland Eils, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg sowie Professor für Bioinformatik an der Universität Heidelberg und Abteilungsleiter am DKFZ.


Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg

 

12.07.2017

Verwandte Artikel

Photo

News • Aufbau eines „Pathogen Data Network“

Globales Datennetz gegen gefährliche Erreger

Ein internationales Netzwerk soll helfen, Infektionskrankheiten und Pandemien besser in den Griff zu bekommen. Auf deutscher Seite ist das Leibniz-Institut DSMZ Teil des „Pathogen Data Network“.

Photo

News • Stratifikation

Mit nationalen Gesundheitsdaten Krebsrisiko vorhersagen

Wissenschaftler konnten mit Daten aus Gesundheitsregistern das individuelle Risiko für die 20 häufigsten Krebserkrankungen vorhersagen. Das könnte die Vorsorge für gefährdete Gruppen verbessern.

Photo

News • Forschung zu Krankenhauskeim

Wie Acinetobacter baumannii per "Tiefschlaf" der Bekämpfung entgeht

Wenn es Acinetobacter baumannii zu gefährlich wird, verfällt der Krankenhauskeim in eine Art Dornröschenschlaf und entgeht so der Ausrottung, wie Forscher jetzt entdeckten.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren