Strahlenschutz
Teamplay-Netzwerk hilft neue Euratom-Richtlinie zu erfüllen
Siemens Healthineers hat sein cloud-basiertes Netzwerk teamplay um Funktionen erweitert, die Krankenhäuser und Radiologie-Praxen dabei unterstützen, die zukünftige EU- Strahlenschutz-Direktive in Bezug auf die radiologische Bildgebung zu erfüllen.
Die Grundnormenrichtlinie 2013/59/Euratom wurde von der Europäischen Atomgemeinschaft Euratom im Januar 2014 veröffentlicht und muss bis zum 6. Februar 2018 in nationales Recht umgesetzt werden. Sie soll den Strahlenschutz am Arbeitsplatz, für die Bevölkerung sowie bei medizinischen Verfahren regeln und optimieren. Siemens Healthineers unterstützt Gesundheitsversorger weltweit dabei, aktuelle Herausforderungen zu meistern und sich in ihrem jeweiligen Geschäftsumfeld weiterzuentwickeln. Die neuen Funktionen der Applikation teamplay Dosis helfen Ärzten und medizinischem Fachpersonal sich bereits heute auf die Euratom-Anforderungen an Qualitätssicherung und -verbesserung beim Strahlenschutz vorzubereiten.
2013/59/Euratom definiert grundlegende Sicherheitsnormen für die Exposition von Personal und Patienten gegenüber ionisierender Strahlung. Sie enthält unter anderem neue Vorgaben für die Erfassung und Dokumentation der bei medizinischen Verfahren auftretenden Dosen sowie für die Verwendung diagnostischer Referenzwerte. Da in der Richtlinie die Rechtfertigung jeder einzelnen medizinischen Exposition eine große Rolle spielt, muss jede applizierte Dosis dokumentiert und nötigenfalls auch kommentiert sein. Die Anwendung "Dosis" von teamplay hilft Betreibern von Einrichtungen für radiologische Bildgebung die Patientendosis zu dokumentieren und zu überwachen sowie die Strahlungsexposition zu optimieren.
Als Optimierungsinstrumente der Euratom-Direktive dienen normierte Werte - sogenannte Dosisrichtwerte (Dose Constraints). Ab Anfang nächsten Jahres müssen Radiologen nachweisen können, dass sie nationale Referenzwerte einhalten. Mit teamplay bietet Siemens Healthineers schon heute eine Lösung für das Strahlendosismanagement in Kliniken und radiologischen Praxen in Übereinstimmung mit 2013/59/EURATOM. So zeigt das Dashboard auf dem teamplay-Startbildschirm an, wie viele Untersuchungen innerhalb eines definierten Zeitraums den nationalen Referenzwert oder den internen Grenzwert des Instituts überschritten haben. Teamplay Dosis listet alle Überschreitungen übersichtlich auf und ermöglicht sie zu kommentieren. Um die Ursache für Dosisüberschreitungen zu ermitteln, können die Ausreißer im Detail analysiert und verglichen werden. Die daraus gewonnenen Informationen bilden eine fundierte Basis für geeignete Gegenmaßnahmen. Sollte die Ursache für eine Dosisüberschreitung beispielsweise an einem fehlerhaften CT-Scan-Protokoll liegen, kann der Nutzer über teamplay Protokolle sofort auf die im CT-Scanner gespeicherten Protokollparameter zugreifen und Maßnahmen zur Optimierung des Scan-Protokolls einleiten.
Um die Dosiswerte der Protokolle aus der eigenen Einrichtung objektiv mit denen anderer Einrichtungen zu vergleichen, kann der Anwender mit Hilfe von teamplay seinen Protokollen unabhängig vom eigenen Protokollnamen den Zweck der Untersuchung gemäß Radlex playbook zuordnen, einer Terminologie- und Ontologie-Datenbank für die Radiologie.
Quelle: Siemens Healthineers
29.05.2017