Sterblichkeit von Schwerverletzten in Deutschland sinkt
Seit dem fünften Jahr in Folge zeigt sich eine deutlich niedrigere Sterblichkeit von schwerverletzten Patienten. Danach liegt heute die Sterblichkeit von schwerverletzten Patienten nach eingeleiteter Unfallversorgung um zwei Prozent unterhalb der Sterblichkeit von vor zehn Jahren. Dies belegt eine aktuelle Auswertung des seit 15 Jahren existierenden TraumaRegisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
Das TraumaRegister ist ein Instrument des TraumaNetzwerkD DGU, dessen Ziel die Verbesserung der Schwerverletztenversorgung ist. Die am TraumaNetzwerk teilnehmenden Kliniken verpflichten sich, die Behandlungsdaten von Unfallverletzten in das TraumaRegister einzupflegen. Anhand dieser Daten werden Aussagen zur Versorgungsqualität ermöglicht und moderne medizinische Behandlungsmethoden auf ihre Effektivität hin untersucht. Derzeit verfügt das Register über mehr als 200 aktive unfallchirurgische Kliniken. Es ist eines der größten Register seiner Art in der Welt.
„Wir konnten die Daten von fast 10.000 Schwerverletzten aus dem Jahre 2009 wissenschaftlich aufarbeiten und sehen, dass die tatsächliche Sterblichkeit deutlich unter der erwarteten RISC-Prognose liegt“ erklärt Privatdozent Dr. Rolf Lefering, Mathematiker und Leiter des TraumaRegisters, Köln. „Diese Zahlen motivieren uns und machen die Qualitätsverbesserungen in der Schwerverletztenversorgung seit Einführung der Initiative TraumaNetzwerkD DGU im Jahre 2007 sichtbar“ so Dr. med. Thomas Paffrath, Co-Leiter des TraumaRegisters und Unfallchirurg am Klinikum Köln-Merheim.
Mit den vergleichenden Qualitätsberichten für die am TraumaNetzwerkD DGU teilnehmenden Kliniken können diese die Versorgungsqualität in der eigenen Klinik überprüfen, Mängel sichtbar machen und sich im Sinne eines Benchmarking mit dem Pool der Zahlen aller übrigen Kliniken vergleichen.
9. April 2011: 3. Traumanetzwerkkongress in Berlin
Photo-Credit: Löwenherz / Johanniter
23.11.2010