Schlaganfallprävention
Schweden wertet Schlaganfallpräventionsprogramm aus
Weniger Schlaganfälle - das ist das Ziel des schwedischen Screenings auf Vorhofflimmern am Herzen. Denn Vorhofflimmern ist eine häufige Ursache von Schlaganfall. Ein innovatives EKG-System bietet jetzt Chancen auf eine bessere Früherkennung, die Schlaganfälle zu vermeiden hilft. Auch für Deutschland stellt sich die Frage, ob dies Teil der Gesundheitsprävention werden soll.
Die international angesehenen Fachzeitschriften Circulation und Europace haben kürzlich zwei wissenschaftliche Artikel zu der schwedischen STROKESTOP-Studie publiziert. Diese untersuchte das primärpräventive Screening auf Vorhofflimmern mit dem Zenicor Daumen-EKG. Die Beiträge zeigen, dass das Screening von Personen im Alter von 75 Jahren sowohl früher als auch häufiger zur Erkennung von Vorhofflimmern führt, woraus eine signifikante Verminderung der Zahl der Schlaganfälle erwartet wird.
Ein Screening führt nicht nur zu geringerer Schlaganfallzahl, sondern auch zu Vorteilen im Hinblick auf die Gesundheitsökonomie. Es reduziert anfallende medizinische Kosten eines Schlaganfalls für das gesamte Gesundheitssystem. Die veröffentlichten Artikel enthalten internationale wissenschaftliche Unterstützung für die Verwendung des Zenicor Daumen-EKG in Verbindung mit dem Screening-Programm auf Vorhofflimmern in der Bevölkerung.
Argumente für ein strukturiertes Screening auch in Deutschland
Prof. Dr. Thomas Heitzer, Professor in Kardiologie am Klinikum Dortmund: "Die neue Studie aus Schweden lässt Parallelen zu Deutschland annehmen: die Dunkelziffer an unbehandelten Fällen von Vorhofflimmern dürfte auch in Deutschland höher sein als bisher vermutet. Ein strukturiertes Screeningprogramm bietet die Möglichkeit mehr Patienten vor einem Schlaganfall zu schützen. Die in der Studie gezeigte Kosteneffizienz wäre ein erster Handlungsanlass für die deutschen Krankenkassen."
Mårten Rosenqvist, Professor in Kardiologie an der Karolinska Institut in Stockholm, Experte für Vorhofflimmern und Leiter der STROKESTOP-Studie: "Wir glauben, dass ein regelmäßiges Screening auf Vorhofflimmern sowie die Behandlung mit den dazugehörigen Antikoagulanzien, uns in die Lage versetzt, Schlaganfälle zu verhindern und somit die Leiden der älteren Patienten zu verringern. Die Ergebnisse der STROKESTOP-Studie zeigen eindeutig: ein strukturiertes Screening ist medizinisch gerechtfertigt und kostenwirksam. Die Ergebnisse der Studie sind eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Obersten Schwedische Sozialbehörde für Gesundheit an deren Leitlinien und ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Umsetzung eines nationalen Früherkennungsprogramms."
Lars-Åke Levin, Professor in Gesundheitsökonomie an der Universität Linköping meint: "Unsere Analyse zeigt, dass die Früherkennung von Vorhofflimmern kosteneffektiv ist. Bei einem Screening von 1.000 Personen wurden acht Schlaganfälle verhindert. Die Kosten für jeden Schlaganfall belaufen sich auf 600.000 Schwedische Kronen. Ein Screening von 1.000 Patienten kostet 1 Million Schwedische Kronen. Diese Ergebnisse wurden auch von der schwedischen Dental and Pharmaceutical Benefits Agency (TLV) in ihrem Bericht vom November 2014, bestätigt."
Mats Palerius, Geschäftsführer Zenicor Medical Systems sagt: "Diese Ergebnisse sind außerordentlich positiv und rechtfertigen die Einführung eines nationalen Screening-Programms mit dem Zenicor Daumen-EKG, um das Risiko eines Schlaganfalls bei älteren Menschen zu verringern. Die internationale Aufmerksamkeit bewirkt, dass wir noch mehr Zuversicht in unsere weitere Expansion und kontinuierliches Wachstum haben."
Über Vorhofflimmern und Schlaganfall
Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen, mehr als 3 % der Bevölkerung sind davon beeinträchtigt. Vorhofflimmern ist ein signifikanter Risikofaktor für Schlaganfall. Da Vorhofflimmern nicht immer symptomatisch verläuft, können viele Menschen davon betroffen sein, ohne es zu bemerken. Durch Früherkennung von Vorhofflimmern kann einem Schlaganfall vorgebeugt werden. Weltweit sind 15 Millionen Menschen jährlich von einem Schlaganfall betroffen. Ein Drittel der Betroffenen stirbt innerhalb von 30 Tagen, ein weiteres Drittel trägt bleibende Schäden davon. Unter den Auswirkungen eines Schlaganfalls leiden die Patienten enorm und darüber hinaus entstehen extrem hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Wenn Vorhofflimmern erkannt wird und eine Behandlung mit Gerinnungshemmern rechtzeitig eingeleitet wird, kann einen Schlaganfall aufgrund von Vorhofflimmern in 70% der Fälle verhindert werden.
Quelle: Pressemitteilung Kalms & Partner Consulting – Office
01.06.2015