Zwei Medizinerinnen in weißn Arztkitteln sitzen seitlich vor zwei...
Befundung im Mammographie-Screening

© Kooperationsgemeinschaft Mammographie; Foto: Lena Lange 

News • Auswertung zu Brustkrebsfrühkennung

Mammographie-Screening-Programm trägt Früchte

Die regelmäßige Teilnahme an der Brustkrebsfrühkennung führt zu einer deutlich höheren Entdeckungsrate kleiner und prognostisch günstiger Karzinome. Das zeigen die aktuellen Auswertungen für das deutsche Mammographie-Screening-Programm.

Der ausführliche Jahresbericht für 2022 ist auf der Webseite der Kooperationsgemeinschaft Mammographie abrufbar

Rund 2,9 Millionen Frauen wurden untersucht, was einer Teilnahmerate von 51% entspricht. Der größte Anteil der rund 18.000 entdeckten Karzinome wurde im Frühstadium erkannt. 80% waren maximal 2 cm groß und ohne Lymphknotenbefall. Vor der Einführung des Screenings waren lediglich 57% der Brustkrebsfälle in einem prognostisch günstigen Stadium. 

Der Anteil der Wiedereinbestellungen an allen untersuchten Frauen ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal des Screening-Programms. Die Wiedereinbestellungsrate lag bei 2,9% für Folgeuntersuchungen (Frauen, die bereits wiederholt am Screening teilnehmen). Bei 6 von 1000 untersuchten Frauen wurde Brustkrebs entdeckt.

Eine regelmäßige Teilnahme alle 2 Jahre bringt für Frauen den größten Vorteil

Karin Bock

Das Brustkrebsrisiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Das zeigt sich auch daran, wie häufig Brustkrebs im Mammographie-Screening entdeckt wird. Im Alter von 65 bis 69 Jahren erhalten 8 von 1000 Folgeteilnehmerinnen die Diagnose Brustkrebs. Das sind doppelt so viele wie in der jüngeren Altersgruppe der unter 65-Jährigen. 

Wenn sich eine Frau erst spät in ihrem Leben zur ersten Screening-Untersuchung entschließt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein bislang unerkanntes Karzinom vorliegt. Bei Erstteilnehmerinnen im Alter von 65 bis 69 Jahren wird Brustkrebs mehr als doppelt so häufig entdeckt wie bei regelmäßig untersuchten Frauen. 

„Eine regelmäßige Teilnahme alle 2 Jahre bringt für Frauen den größten Vorteil“, betont Dr. Karin Bock, Leiterin des Referenzzentrums Mammographie Südwest. „Gerade bei den Frauen in der Altersgruppe von 50 bis 69 Jahren, die mehrere Jahre nicht im Screening untersucht wurden, sehen wir häufiger fortgeschrittene Karzinome. Auch bei den älteren Frauen bis 75 Jahren, die über mehrere Jahre nicht anspruchsberechtigt waren, zeigt sich nun dieses Bild.“ 

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Das deutsche Mammographie-Screening-Programm ist das größte qualitätsgesicherte, bevölkerungsweite Brustkrebsfrüherkennungsprogramm Europas. Rund 14,5 Millionen Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren haben Anspruch auf die kostenlose Früherkennungsuntersuchung. 


Quelle: Kooperationsgemeinschaft Mammographie

04.07.2025

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