Parkinson: KI erkennt besondere Sprechmuster

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News • Verbesserte Früherkennung

Parkinson: KI erkennt besondere Sprechmuster

Japanische Forscher haben mittels Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verarbeitung natürlicher Sprache die Charakteristika des Sprechens bei Patienten mit Parkinson untersucht.

Demnach nutzen die Betroffenen mehr Verben und weniger Substantive sowie Füllwörter, wie Masahisa Katsuno und Katsunori Yokoi von der Nagoya University Graduate School of Medicine in Zusammenarbeit mit der Aichi Prefectural University und der Toyohashi University of Technology konstatieren. 

Die Forschungsergebnisse wurden in "Parkinsonism & Related Disorders" veröffentlicht

Die KI hat statistische Modelle zur Identifizierung von Mustern verarbeitet. Davon ausgehend, dass Parkinson-Patienten oft viele sprachbezogene Problemen haben, haben die Experten die KI zur Analyse von Unterschieden in den Sprechmustern der Patienten verwendet. Dieser Analyse wurden 37 Charakteristika zugrunde gelegt, die auf Texten aus Gesprächen beruhten. 

Die gefundenen Unregelmäßigkeiten sind ein wichtiger Bereich der japanischen Sprache. Laut Yokoi wurden bei den Studienteilnehmern eindeutige Unterschiede bei den Schilderungen des Alltags wie zum Beispiel dem Ablauf des Morgens festgestellt. Die Gesamtlänge der Schilderungen ist laut dem Experten jedoch ähnlich. Patienten mit Parkinson bilden dabei jedoch kürzere Sätze. Die Teilnehmer der gesunden Kontrollgruppe nutzen zudem mehr Füllwörter, um die Sätze miteinander zu verbinden.

Mithilfe von Natural Language Processing spüren die Forscher Besonderheiten im...
Mithilfe von Natural Language Processing spüren die Forscher Besonderheiten im Sprachmuster von Parkinson-Patienten auf. So werden beispielsweise Verben überduchschnittlich häufig genutzt, Substantive dagegen seltener.

Bildquelle: Nagoya University

Der vielversprechendste Aspekt dieser Forschung ist, dass diese Experimente an Patienten durchgeführt wurden, die noch nicht unter der charakteristischen kognitiven Beeinträchtigung litten. Damit könnte der neue Ansatz über das Potenzial zur Früherkennung dieser Krankheit verfügen.


Quelle: Nagoya University/pressetext

16.05.2023

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