Bildquelle: KME
News • Antimikrobielles und -virales Metall
Neue Kupfer-Produkte sollen Infektionen verhindern
Der auf Produkte aus Kupfer und Kupferlegierungen spezialisierte Hersteller KME will mit einer neuen Produktreihe die antimikrobiellen und antiviralen Eigenschaften des Materials an öffentlichen und allgemein hochfrequentierten Orten nutzen – überall dort, wo Kontaktflächen eine potentielle Infektionsquelle und ein Gesundheitsrisiko darstellen können.
Die Produktlinie mit dem Name SaCup umfasst eine Reihe von Fertigprodukten und Halbfabrikaten: Rohre, Bleche und Spezialfolien, die für die Nutzung in unterschiedlichen Umgebungen konzipiert sind. Krankenhäuser und Schulen, Einzelhandel und Gewerbebetriebe, Transportwesen und Gastronomie sind nur die wichtigsten Beispiele für den Einsatz. Die Palette reicht von Einkaufswagen- und Warenkorbgriffen für den Einzelhandel über Handläufe und Haltestangen in Bussen oder ähnlichen Transportmitteln bis hin zu Infusionsstangen, Bett- und Tischkonstruktionen im Krankenhausbereich.
Die entsprechenden Vorprodukte können nach Kundenwunsch auf Maß gefertigt werden. Dank seiner intrinsischen Eigenschaften hat Kupfer eine permanent keimneutralisierende Wirkung, die eine rasche Eliminierung von Viren, Bakterien und Pilzen verursacht. Davon betroffen sind E.-Coli-Bakterien, Influenza, MRSA, Rotavirus, Salmonellen, Campylobacter, Legionellen sowie Coronaviren (einschließlich SARS-CoV-2).
80% aller Infektionskrankheiten werden durch Oberflächenkontakte übertragen. Vor allem in der Krankenhaushygiene ist die Verbreitung von Infektionen seit langem ein zentrales Thema. Nosokomiale Infektionen verursachen allein in der EU bis zu 100.000 Todesfälle pro Jahr. Die aktuelle Corona-Pandemie hat die Aufmerksamkeit verstärkt auch auf andere hoch frequentierte Orte wie öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, Turnhallen und Supermärkte gelenkt. Zahlreiche Studien haben mit wissenschaftlicher Methodik bewiesen, dass Bakterien und Viren, einschließlich SARS-CoV-2, auf Edelstahl oder Kunststoff für Tage oder sogar Wochen überleben bzw. aktiv bleiben können. Anhaltende kritische Belastungen wurden vor allem in Oberflächenbereichen mit kleinen Kratzern festgestellt, selbst nach Durchführung desinfizierender Verfahren. Das Institut für Virologie der Universität Pisa hat nachgewiesen, dass die Viruslast von SARS-CoV-2 auf Kupferoberflächen in 10 Minuten um 90% reduziert und in 60 Minuten zu 100% neutralisiert wird. Diese Eigenschaft gilt auch für Kupferlegierungen, bei denen nach 10 Minuten eine 85%ige und nach 60 Minuten eine 100%ige Neutralisierung erfolgt.
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Artikel • Oberflächendesinfektion bei Covid-19
SARS-CoV-2: Hartnäckig und langlebig – aber nicht unverwundbar
Oberflächendesinfektion hat sich als eine effektive Präventionsmaßnahme gegen Covid-19 erwiesen, wie Virologen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) zeigen konnten. Für eine sinnvolle Desinfektionsstrategie gegen das Coronavirus müssen jedoch einige Faktoren beachtet werden, sagt Prof. Dr. Eike Steinmann.
Die Produkte der SaCup-Linie profitieren auch von weiteren Vorteilen von Kupfer, wie Langlebigkeit, gesundheitliche Unbedenklichkeit und höchste Nachhaltigkeit: wie der Hersteller betont, ist Kupfer ein zu 100% recycelbares Material. Recyceltes Kupfer habe die gleichen chemischen, physikalischen und technologischen Eigenschaften wie Primärkupfer und sei daher nicht in der Verwendung eingeschränkt oder im Wert gemindert. Fast ein Drittel des weltweiten Kupferbedarfs werde heute schon durch Recycling gedeckt.
Die Corona-Pandemie und der Aufbau einer Post-Covid-19-Zukunft verlange nach erhöhter Aufmerksamkeit für den Schutz des Einzelnen in sozialen Zusammenhängen, so das Unternehmen. Hier leiste KME mit den erweiterten Anwendungsmöglichkeiten des natürlichen Werkstoffs Kupfer und seiner Legierungen einen wichtigen Beitrag für die gesundheitliche Sicherheit und Unbedenklichkeit von Kontaktflächen in öffentlichen und allgemein stark frequentierten Bereichen.
Am Mailänder Flughafen Linate läuft zurzeit ein Pilotprojekt zur Anwendung von Kupfer im Verkehrsbereich. KME arbeitet gemeinsam mit der SEA (Società Esercizi Aeroportuali) am Einsatz von SaCup-Produkten für alle wichtigen Kontaktflächen: Handläufe, Griffe von Gepäckwagen und Haltestangen in Bussen werden unter Verwendung von SaCup-Kupferprodukten gefertigt. Die Zusammenarbeit mit SEA ist Teil eines umfassenden Projekts von Milano Linate. Ein Projektziel ist die Einführung einer Reihe neuer Technologien, die das Reiseerlebnis so berührungslos wie möglich gestalten sollen. Für weiterhin notwendige Kontaktflächen werden Lösungen angestrebt, die jegliche Ansteckungsgefahr auf ein Minimum reduzieren. Mit der Einführung von Kupferoberflächen der SaCup-Reihe will das Unternehmen genau dies bewirken.
Das Projekt zielt darauf ab, den Menschen sichere Umgebungsbedingungen in Bezug auf Hygiene und Gesundheit an den Orten zu garantieren, die im täglichen Leben eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: KME
30.06.2021