Von links: Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger von...
Von links: Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Würzburg vor einem Probengefrierschrank.

© Sarah Küppers / UKW

News • Energieverbrauch von Gefrierschränken

Mehr Nachhaltigkeit bei der Bioproben-Lagerung

In den Kliniken und wissenschaftlichen Abteilungen des Uniklinikums Würzburg (UKW) wird viel Strom für die tiefgekühlte Aufbewahrung von Biomaterialien benötigt.

Gerade in den Forschungsbereichen werden hauptsächlich Blut- und Gewebeproben oft über viele Jahre in Gefrierschränken bei -80°C gelagert. Ein solcher „Freezer“ verbraucht bei dieser Temperatur in 24 Stunden rund 14 Kilowattstunden Strom. Mit dieser Energiemenge könnte beispielsweise ein Elektroauto bis zu 90 km weit fahren. Aber müssen die Proben für eine sichere Lagerung wirklich so massiv gekühlt werden? Dieser Frage geht der Lehrstuhl für Endokrinologie des UKW in seinem Projekt „Green Endocrinology“ nach. 

Erste Messungen zeigen, dass eine Erhöhung der Temperatur um 10°C pro Tag und Freezer 3,3 Kilowattstunden einsparen könnte

Ulrich Dischinger

Unter Führung von Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger, dem Ärztlichen Leiter des endokrinologischen Routinelabors, wird untersucht, inwieweit höhere Lagerungstemperaturen zur Stromeinsparung und Reduktion des ökologischen Fußabdruckes beitragen können, ohne dass die Probenstabilität gefährdet wird. „Erste Messungen zeigen, dass eine Erhöhung der Temperatur um 10°C pro Tag und Freezer 3,3 Kilowattstunden einsparen könnte“, schildert Dr. Dischinger. Allein in der Endokrinologie des UKW sind nach seinen Worten acht dieser Gefrierschränke im Einsatz. 

Um längerfristige Effekte zu überprüfen, ist die im Juni 2024 gestartete Studie auf eine Dauer von zehn Jahren angelegt. Die ersten Ergebnisse werden allerdings bereits im ersten Halbjahr 2025 erwartet. Das UKW betritt mit dem Vorhaben offenbar Neuland. „Uns sind zumindest keine anderen Krankenhäuser bekannt, die sich mit diesem Thema beschäftigten“, berichtet Dr. Dischinger. 


Quelle: Uniklinikum Würzburg

31.03.2025

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