News • Auf die Muskelbeschaffenheit achten
Nach Darmkrebs: Gewicht halten allein reicht nicht
Darmkrebs-Überlebende, die zwar ein stabiles Körpergewicht gehalten, aber Muskeln verloren und Fettablagerungen in den Muskeln bekommen haben, verfügen laut einer Studie des Pennington Biomedical Research Center über ein um 40 Prozent höheres Risiko eines vorzeitigen Todes als jene Patienten, die beide Gesundheitsprobleme vermeiden konnten.
Laut dem Studienautor Justin C. Brown sollten es Patienten mit Darmkrebs bislang eher vermeiden, während der Behandlung Gewicht zu verlieren oder zuzunehmen. "Das Gewicht zu halten, bedeutet jedoch nicht, dass die Körperzusammensetzung gleich bleibt. Muskeln können sich drastisch verändern und diese Veränderungen stehen mit einem viel höheren Sterberisiko in Zusammenhang."
Details wurden im "American Journal of Clinical Nutrition" publiziert.
Laut den Forschern könnte die Beurteilung der Körperzusammensetzung mittels Computertomografie ein wichtiges Verfahren zur Identifizierung von Patienten sein, die über ein erhöhtes Sterberisiko verfügen. Für die Studie haben die Experten die Daten von 1.921 Patienten mit Darmkrebs im Stadium I bis III ausgewertet. Die Skelettmuskeln und das Körpergewicht wurden bei der Diagnose und durchschnittlich 15 Monate später erhoben. Ein stabiles Gewicht wurde mit einer Abweichung von plus oder minus fünf Prozent des Gewichtes zum Zeitpunkt der Diagnose definiert.
Den Forschern zufolge verdeckt ein stabiles Körpergewicht einen klinisch bedeutsamen Abbau der Skelettmuskulatur. Frauen erwiesen sich beim Abbau von Muskeln als besonders anfällig. Eine von fünf Frauen mit einem stabilen Körpergewicht verlor Muskeln. Bei Männern war davon weniger als einer von zehn betroffen. Brown zufolge sind jedoch weitere Untersuchungen nötig, um festzustellen, ob körperliche Aktivitäten die beste Problemlösung sind, um Muskelabbau oder Fettablagerungen in den Muskeln zu verhindern.
Quelle: Pennington Biomedical Research Center/pressetext
21.03.2021