MRT on demand

Dedizierte-MRT in der akuten Traumadiagnostik. Ein falscher Tritt und schon hat man das Treppenende schneller als gewünscht erreicht. Bis zur Feststellung, ob bei dem Sturz beispielsweise die Fußgelenk-Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden, vergeht hingegen meist eine kleine Ewigkeit.

Photo: MRT on demand

Es sei denn, man begibt sich in die Hochschulambulanz des Universitätsklinikums Freiburg. Denn hier ist für solche Fälle seit Ende letzten Jahres die weiterentwickelte Version des O-Scan MRT von Esaote im Einsatz.

„Wir nutzen das MRT als Ergänzung zu unseren Hochfeldgeräten bei spezifischen Fragestellungen in der Orthopädie sowie der Unfall- und Handchirurgie. Ähnlich wie ein Röntgengerät, steht der O-Scan auf Zuruf zur Verfügung. Eine Terminvereinbarung wie sie für ein Ganzkörper-MRT normalerweise notwendig ist – häufig verbunden mit langen Wartezeiten – entfällt. Noch während des ersten Aufenthaltes in der Hochschulambulanz können wir so in den allermeisten Fällen eine eindeutige Diagnose stellen, die auf der Grundlage von Röntgenbildern allein nicht zustande gekommen wäre. Wir nennen dieses Konzept `MRT on demand´ und haben bisher sehr gute Erfahrungen damit gemacht“, erklärt Prof. Dr. Mathias Langer, Ärztlicher Direktor der Radiologischen Klinik am Universitätsklinikum Freiburg.

Schnelle Ergebnisse auf kleinstem Raum

Gemeinsam mit dem Team der Medizinphysik unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Hennig entwickelten die Freiburger Radiologen die bewährte Technologie des Esaote O-Scan MRT in den vergangen zwei Jahren weiter und verbesserten maßgeblich die Sequenzprotokolle sowie den Untersuchungsmodus. Das Ergebnis: Während die Bildqualität deutlich gesteigert wurde, konnte die Untersuchungszeit auf etwa 30 Minuten gesenkt werden. Mit einer Installationsfläche von gerade einmal 9 m2 und einem Stromverbrauch von weniger als einem Kilowatt im Normalbetrieb ist der 0,31 Tesla MRT damit eine gute Ergänzung für die Diagnostik des peripheren Bewegungsapparates. „Bei durchschnittlich fünf Untersuchungen am Tag in der akuten Traumadiagnostik mit spezifischen Fragestellungen im Bereich Fuß, Knie, Sprunggelenk, Ellenbogen, Hand und Handgelenk sparen wir durch das Gerät enorm viel Zeit und bieten unseren Patienten darüber hinaus eine bessere Versorgungsqualität. Denn eine schnellere Diagnostik zieht automatisch eine raschere Therapie nach sich. Nicht zuletzt ist eine Untersuchung im „kleinen“ MRT deutlich günstiger als ein Ganzkörper-MRT-Scan“, resümiert Prof. Langer.

Gesicherte diagnostische Qualität

Bevor der O-Scan im klinischen Betrieb der Universitätsklinik Freiburg eingesetzt wurde, versicherten sich Prof. Langer und sein Team der diagnostischen Sicherheit der Niedrigfeld-Technologie und führten innerhalb einer Erprobungsphase zusätzlich Ganzkörperuntersuchungen in dem entsprechenden Patientenkollektiv durch. Bereits nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass das Teilkörpersystem in nahezu allen Fällen eine sichere und eindeutige Antwort auf die diagnostische Fragestellung lieferte. Prof. Langer: „Sollten im Anschluss an die Niedrigfeld-Untersuchung noch Details fraglich sein, so haben wir natürlich immer noch die Möglichkeit, diese am Hochfeld-MRT zu klären. Das ist bei unseren eindeutig definierten Einsatzgebieten allerdings sehr selten der Fall, so dass Doppeluntersuchungen bei gleichzeitig höchster Qualität in der Diagnostik fast immer vermieden werden können.“ Trotz dieser Sicherheit wird das Ergebnis der Befundung während der Operation oder endoskopisch bei einer ambulanten Nachuntersuchung abgesichert und im Rahmen einer aktuellen Studie protokolliert.

Komfortable Alternative

In einem akutmedizinischen Szenario wie dem am Universitätsklinikum Freiburg, bietet das Teilkörpersystem auch eine Alternative zu Verfahren wie CT oder Skelettszintigraphie. „Eine Kahnbeinfraktur beispielsweise, die auf dem Röntgenbild nicht ersichtlich ist, kann mittels Szintigraphie oder CT zwar diagnostiziert werden – allerdings mit einem höheren Aufwand und längerer Wartezeit. Oder die klinischen Kollegen stellen den Arm zwei Wochen lang ruhig – ein Umstand, der für den Patienten mit erheblichen Einschränkungen im Alltag einhergeht. Mit dem O-Scan können wir bei Fragestellungen wie diesen innerhalb kürzester Zeit eine eindeutige Diagnose stellen. Im Anschluss erhält der Patient die passende Therapie und geht nach Hause. Komfortabler geht es nicht“, so das Fazit des Radiologen.

Die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Freiburg entwickelten Optimierungen der Sequenzprotokolle sind Bestandteil der Release 2 des Esaote O-Scan, der im Sommer dieses Jahres auf den europäischen Markt kommt.

O-Scan besteht aus einem sehr kompakten Magneten, kombiniert mit einem frei positionierbaren Patientenstuhl zur optimalen Lagerung. Der zusätzliche Monitor am Magneten zusammen mit der Real-Time Sequenz macht die Lagerung schnell und einfach. Während der Untersuchung ist allein die zu untersuchende Extremität im Magneten – was eine MRT-Untersuchung bei klaustrophobischen Patienten enorm vereinfacht. Alle peripheren Gelenke wie Knie, Sprunggelenk, Fuß, Hand, Handgelenk, Ellenbogen sowie Unterarm und Unterschenkel können untersucht werden.

Im Bereich Sequenzen bietet der O-Scan eine komplette Sequenzbandbreite für die MSK Bildgebung, inklusive Steady-State Sequenzen, die zusammen mit den Dual Phased Array Spulen für eine optimale Bildqualität mit einer Schichtdicke von bis zu 0,6 mm für hochauflösende Bilder sorgt.

Mit einem wartungsfreien Permanentmagneten mit einem Stromverbrauch von weniger als 1 KW im Normalbetrieb und einer Installationsfläche von nur 9m², ist der O-Scan ein leicht zu installierendes MRT-System mit sehr niedrigen Betriebskosten.

Erfahren Sie mehr über den O-Scan hier oder rufen Sie an unter 02234 – 688 56 00.
 

09.05.2012

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