Lifebridge®-Versorgungskonzept der Uniklinik Würzburg für Innovationspreis vorgeschlagen

Unter den Finalisten für den 29. Innovationspreis der deutschen Wirtschaft, der am 24.01.09 in der Alten Oper Frankfurt verliehen wird, befindet sich auch ein zukunftsweisendes Projekt aus dem Bereich Gesundheit/Medizintechnik: Mit ihrem flächendeckenden Lifebridge®-Versorgungs-Konzept nimmt das Universitätsklinikum Würzburg eine Vorreiterrolle in der Notfallversorgung von Herzpatienten ein.

Das nur 18 kg leichte System LIFEBRIDGE B2T ®  befindet sich seit Anfang 2008...
Das nur 18 kg leichte System LIFEBRIDGE B2T ® befindet sich seit Anfang 2008 im klinischen Einsatz.

Zusammen mit der LIFEBRIDGE Medizintechnik AG aus München wird ein regionales Netzwerk mit umliegenden Kliniken aufgebaut. In Zukunft sollen diese über eine mobile Herz-Lungen-Maschine verfügen, so dass eine Verlegung von Notfallpatienten in die Spezialklinik kein Problem mehr darstellt. Noch vor zwei Jahren war die zielgerichtete Therapie bei Hochrisiko-patienten mit kardiogenem Schock eine Wunschvorstellung. Obwohl der kardiogene Schock in vielen Fällen erst im Krankenhaus auftritt, ist das keine Überlebensgarantie. Nur rund 80 Kliniken in Deutschland verfügen über spezialisierte Zentren mit Herz-Lungen-Maschinen. „Wenn der Patient nicht schnell genug zur Technik kommt, braucht er die Technik eben schon vor Ort“ – diese Idee war der Auslöser für die Initiierung des innovativen, flächendeckenden Versorgungskonzepts.

Ermöglicht wurde dies durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Universitäts-kliniken für Anästhesiologie und für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie sowie der Medizinischen Klinik und Poliklinik unter den Leitungen von Prof. Dr. Norbert Roewer, Prof. Dr. Rainer G. Leyh und Prof. Dr. Georg Ertl – den Initiatoren des Versorgungskonzeptes.
„Als Zentrum der Maximalversorgung sehen wir die extrakorporale Herz-Kreislaufunterstützung für die anderen Krankenhäuser als wesentlichen Teil der medizinischen Versorgung in der Region Nordbayern. Ziel ist es, Menschenleben zu retten und dabei ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität für die betroffenen Patienten zu erhalten oder zurück zu gewinnen“, so Prof. Dr. Rainer Leyh.

Ermöglicht wird dies auch durch die Fortschritte in der Medizintechnik: LIFEBRIDGE B2T® befindet sich bereits seit Anfang 2008 im klinischen Einsatz. Es ermöglicht behandelnden Ärzten, überall und unmittelbar den Kreislauf ihrer Patienten zu ersetzen und sie so vor dem Tod im kardiogenen Schock zu retten. Das System bietet die Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten sowohl den Kreislauf wiederherzustellen, als auch eine normale Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff zu gewährleisten. Denn eine ausreichende Versorgung lebenswichtiger Gefäße und Organe mit sauerstoffreichem Blut muss unmittelbar einsetzen, um irreversible Organschäden als Folge von Hypoperfusion zu vermeiden. Die mobile Herz-Lungen-Maschine wird perkutan mit dem Kreislauf des Patienten verbunden und ist in erster Linie für eine kurzzeitige kardiopulmonale Überbrückung bei akutem Herzversagen indiziert.

„Durch ein spezielles Ausbildungsprogramm der Uniklinik Würzburg wird jede geschulte medizinische Fachkraft des regionalen Netzwerkes in der Lage sein, das Gerät in Betrieb zu nehmen und zu bedienen“, so der für die Gesamtkoordination des Versorgungskonzepts verantwortliche Kardiotechniker Volker Fischer. „Das bisher einzigartige Konzept der Uniklinik Würzburg ließe sich auch sehr gut auf andere Regionen übertragen. Mit unserer Technik, die sich bereits im Klinikalltag bewährt hat, möchten wir dazu beitragen, die Versorgung von Schock-Patienten zu optimieren“, so Manfred Salat, Vorstandsvorsitzender der LIFEBRIDGE Medizintechnik AG.

23.01.2009

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