Kontinuität, Konsistenz und klinischer Mehrwert
Die Aplio als das Flagschiff unter den Ultraschallgeräten bei Toshiba ist grundlegend überarbeitet und praktisch ein neues System geworden. Das hochinnovative japanische Unternehmen auf dem Gebiet der bildgebenden Diagnostik hat die erfolgreiche Aplio Serie weiterentwickelt und Anfang Oktober in Frankfurt bei einem internen Meeting vorgestellt.
Die anwesenden internationalen Kliniker, die vorab die Gelegenheit hatten, das Gerät zu testen, waren von der präzisen Bildgebung, dem kompakten und pfiffigem Design sowie der traditionell hohen Verarbeitungsqualität begeistert. Der Gastroenterologe Dr. Horst Kinkel, Stellvertretender Chefarzt der Medizinischen Klinik II, Krankenhaus Düren, und Leberspezialist bestätigt: „Die Technik ist im Vergleich zur vorigen Version des Aplio noch ausgefeilter und leistungsfähiger geworden.“
Mit seinen innovativen Technologien, einzigartigen Anwendungen und einer von Grund auf neu entwickelten Hard- und Softwarearchitektur setzt der Aplio neue Maßstäbe in der Ultraschalldiagnostik. Precision Imaging, Differential Imaging und andere auf High Density Beamforming beruhende Technologien entwickeln die Ultraschall-Bildgebung weiter. Das intuitive und flexible Bedienkonzept iStyle vereinfacht komplexe Untersuchungsabläufe. QuickScan ermöglicht eine schnelle patientenspezifische Optimierung im B-Bild und Doppler. Das 3D FlyThru Tool ist ausgereifter geworden und macht jetzt möglicherweise der Hysteroskopie in der Gynäkologischen Untersuchung Konkurrenz. Die Echtzeit-Fusion von Bildern einer CT- oder MRT-Untersuchung mit dem Ultraschall ist schneller und einfacher geworden. Die neuen Advanced Realtime Applications wiederum erweitern das diagnostische Spektrum und geben dem Untersuchenden durch die parametrische Visualisierung von Gewebeveränderungen zusätzliche Informationen. Zum Beispiel unterstützt die neue Shearwave Elastographie-Funktion das Lokalisieren und Beurteilen von Gewebesteifheit im Inneren der Körpers mit hoher Präzision, Sensitivität und Reproduzierbarkeit. So können die verschiedenen Elastizitätsgrade in parametrischen Bildern farbkodiert dargestellt, vor allem aber auch quantifiziert werden – eine spannende Technik zur Beurteilung von Lebererkrankungen wie Fibrose.
SMI mit und ohne Kontrastmittel – ein richtig aufregendes Tool
Mit der Platinum Version des Aplio lassen sich durch neue spezielle Algorithmen selbst geringste Kontrastmittelmengen selektiv im Konstrast-Imaging-Modus anzeigen und so feinste Gefäßstrukturen und subtile Durchblutungsverhältnisse in Läsionen und Organen darstellen. Das neue Superb Micro Vascular Imaging (SMI) hingegen stellt den Blutfluss in Gefäßen bis in den Submillimeterbereich dar – auch ohne die Zugabe eines Kontrastmittels. Mit Kontrastmitteln, selbst in minimaler Dosis, wird die Auflösung und Empfindlichkeit für Blutfluss in bisher unerreichte Bereiche eröffnet. Dadurch erschließen sich neue Möglichkeiten der Diagnostik bei unterschiedlichen klinischen Anwendungen. So visualisiert SMI Organperfusionen bis in die Randschichten oder die komplette Gefäßarchitektur in Lymphknoten und unklaren Raumforderungen. „So ist es in Zukunft wahrscheinlich möglich, Kontrastmittel effizienter einzusetzen“, hofft Kinkel. Das hat natürlich finanzielle, aber vor allem auch zeitliche Vorteile: „Um SMI zu nutzen, brauche ich nur einen Knopf zu drücken. Bei der Gabe von Kontrastmitteln hingegen, muss ich Spritzen und Notfall-Equipment vorhalten.“ Und Kinkel führt weiter aus: „das Gerät zeigt mir auf Knopfdruck, ob da etwas ist oder nicht – das ist ein großer Vorteil dieser Technik. Deshalb halte ich so viel von dieser Neuerung: sie macht meinen klinischen Alltag einfacher.“
Detailauflösung bringt diagnostische Sicherheit
„SMI ist eine neue Doppler-Technik, deren Vorteil ist es, dass ich Gewebsartefakte, die sonst das Farb-Dopplerbild überlagern und unbrauchbar machen, extrem gut unterdrücken kann“, erklärt der Experte. SMI gestattet eine hohe Detailauflösung und eine hohe Bildrate. Dies gibt dem Arzt ein besseres morphologisches Verständnis und damit mehr Diagnosesicherheit. Durch die komplexen SMI-Algorithmen ist es möglich, Echosignale zu analysieren und eine scharfe Trennung von Blutfluss und Gewebsartefakt vorzunehmen. Gleichzeitig werden Zusammenhänge von Gewebestrukturen deutlicher erkannt. Dies hilft zum Beispiel bei Patienten mit Abszedierungen bei entzündlichen Darmerkrankungen wie der Divertikulitis. „Jetzt kann ich viel genauer bestimmen, wo ödematös verändertes und noch gesundes perisigmoidales Gewebe zu finden ist, das nicht abzesstragend ist. Oder ich kann Gewebe erkennen, das einfach nur echoarm im normalen Bild wirkt und dennoch gut perfundiert ist, was einen großen Einfluss auf die Therapie meiner Patienten hat“, so Kinkel abschließend.
Profil:
Dr. med. Horst Kinkel begann nach Studium und Promotion an der Universität Köln 1994 seine berufliche Laufbahn am Krankenhaus Düren. Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin schloss er 2001 ab und 2004 wurde sein Ausbilderstatus der Stufe II der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin anerkannt. Seit Ende 2008 ist er stellvertretender Chefarzt der Medizinischen Klinik II des Dürener Krankenhauses. Seine Schwerpunkte liegen in der Kontrastsonographie, Interventionellen Sonographie, der Hepatologie und auf chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Horst Kinkel ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften, Mitautor von Lehrbüchern und einer Interaktiven Lehr-CD für Ultraschall.
24.10.2014
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