closeup of a womans eye, encircled as concept for ophthalmology

Bildquelle: Adobe Stock/blackday

News • Ophthalmologie

KI-basiertes Tool für Geographische Atrophie erhält MDR CE-Zertifizierung

RetInSight, ein österreichisches Unternehmen, das führend auf dem Gebiet der auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Bildanalyse von Netzhauterkrankungen ist, gibt die Markteinführung des RetInSight GA Monitors bekannt.

Der RetInSight GA Monitor ist die erste KI-basierte medizinische Softwarelösung zur automatisierten Bildanalyse für die klinische Routineanwendung bei Patienten mit Geographischer Atrophie (GA), die als Medizinprodukt der Klasse II gemäß der EU-Medizinprodukteverordnung 2017/745 (MDR) zugelassen ist. Damit können erstmals nicht nur Läsionen im Endstadium - mit vollständigem Verlust des retinalen Pigmentepithels (RPE) - sondern auch die primäre und krankheitsauslösende Degeneration der Photorezeptoren (PR) schnell, präzise und objektiv visualisiert und quantifiziert werden.

Die einzigartige KI-basierte Visualisierung der Photorezeptorschicht hebt uns von anderen Lösungen ab und hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Augenärzte GA-Patienten diagnostizieren und behandeln, grundlegend zu verändern

Corinna zur Bonsen-Thomas

Der RetInSight GA Monitor unterstützt ein umfassendes Management der GA auf der Grundlage der optischen Kohärenztomographie (OCT), einer in der klinischen Praxis weit verbreiteten hochauflösenden Bildgebungstechnik. Das Besondere am RetInSight GA Monitor ist die Visualisierung und Messung des Zustands der Photorezeptoren, die menschliches Sehen erst ermöglichen. Bei GA wird die fortschreitende und irreversible Verschlechterung des Sehvermögens durch die Ausdünnung der Photorezeptoren eingeleitet, die vom Augenarzt auf OCT-Bildern nur sehr schwer erkannt werden kann. Mit Hilfe von speziell trainierten KI-gestützten Algorithmen werden Grad und Ausmaß der Ausdünnung der Photorezeptoren als auch der Verlust des retinalen Pigmentepithels von der Software erkannt.1 Der RetInSight GA Monitor unterstützt Ärzte dabei, behandlungsbedürftige Patienten beim ersten Besuch zu erkennen und deren Krankheitsverlauf durch genaue Messung der PR-Degeneration und des RPE-Verlusts zu verfolgen. 

"Mit der Markteinführung unseres GA Monitors unterstützen wir Augenärzte bei klinischen Entscheidungen, indem wir eine zuverlässige, auf medizinischen Erkenntnissen basierende Software anbieten", sagt Corinna zur Bonsen-Thomas, Geschäftsführerin der RetInSight GmbH. "Die einzigartige KI-basierte Visualisierung der Photorezeptorschicht hebt uns von anderen Lösungen ab und hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Augenärzte GA-Patienten diagnostizieren und behandeln, grundlegend zu verändern. Wir sind stolz darauf, zum Erhalt des Sehvermögens und der Lebensqualität von Millionen von Patienten beitragen zu können.“ 

Angesichts der beiden in den USA bereits zugelassenen neuen Arzneimitel zur Behandlung der GA 2 und der damit auch in Europa zu erwartenden Therapiemöglichkeiten, wird ein effektives klinisches Management aufgrund der damit verbundenen zunehmenden Patientenzahlen essenziell. Eine schnelle, genaue und ressourceneffiziente Auswertung der OCT-Bilder durch automatisierte KI-Algorithmen unterstützt Augenärzte bei der rechtzeitigen Diagnose des Krankheitsstadiums, einer präzisen Beobachtung der Erkrankung und einer personalisierten Behandlung. 


Literatur:

  1. Schmidt-Erfurth, U. et al.: Monitoring der Progression von geografischer Atrophie in der optischen Kohärenztomographie. Ophthalmologie. 2023;120(9):965-969.
  2. Riedl, S. et al.: The Effect of Pegcetacoplan Treatment on Photoreceptor Maintenance in Geographic Atrophy Monitored by Artificial Intelligence–Based OCT Analysis. Ophthalmology Retina. 2022 Nov;6(11):1009-1018.


Quelle: RetInSight GmbH

22.11.2023

Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Photo

News • Gesundheitsversorgung der Zukunft

Verhindert veraltete Medizintechnik die digitale Transformation?

Moderne MRT- und CT-Scanner unterstützen datenbasiertes Arbeiten und KI-Anwendungen – doch in vielen Kliniken und Praxen stehen ältere Geräte, die diesen Prozess ausbremsen, mahnen Experten.

Photo

News • Künstliche Intelligenz

Wie große Sprachmodelle die Medizin voranbringen können

Unterstützung bei Diagnostik, Dokumentation und Versorgung: Eine Forschungsgruppe zeigt, wie Large Language Models (LLM) die Gesundheitsversorgung und Forschung verbessern könnten.

Photo

News • Zukunfts-Dialog in Essen

Digitalisierungs-Forum steckt Gesundheitswesen von morgen ab

Medizinische KI und Interoperabilität jenseits von Datensilos – so lautet der Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung, zeigten sich Experten auf einem Fachforum überzeugt.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren