Prof. Giovanni Rubeis
„KI optimal für Patienten nutzen“
Die Universitätsmedizin Greifswald besetzt eine weitere Direktorenstelle. Damit schreitet der Generationenwechsel weiter voran. Seit dem 1. April ist Prof. Giovanni Rubeis der neue Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin. Der 43-jährige Philosoph kommt von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften Krems nach Greifswald.

Bildquelle: Unimwedizin Greifswald; Foto: studio visuell Heidelberg
Die ethischen Aspekte der digitalisierten Gesundheitsversorgung haben es ihm besonders angetan. Für Prof. Dr. Giovanni Rubeis steht dabei vor allem die Anwendung Künstlicher Intelligenz im Zentrum. Welche Daten dürfen verwendet werden und an welcher Stelle wäre es letztlich weniger zu verantworten, sie nicht zu nutzen? Fragen wie diese erforscht der aus dem österreichischen Villach stammende Rubeis seit Jahren. Bereits vor vier Jahren habilitierte er sich zum Thema „Ethik der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung“.
In Greifswald möchte er weiter der Frage nachgehen, „wie wir Künstliche Intelligenz und Big Data optimal für Versorgung und Forschung nutzen können. Dabei muss stets das Wohl der Patienten im Mittelpunkt stehen.“ Prof. Rubeis verweist dabei auf die im Sommer vergangenen Jahres vom Landtag beschlossene Möglichkeit, Patientendaten besser für die Forschung zu nutzen: „Mecklenburg-Vorpommern ist bundesweit Vorreiter bei der einfachen und sicheren Nutzung anonymisierter Patientendaten. Das gibt mir die einzigartige Gelegenheit, mit meiner Forschung zu einer personalisierten Medizin beizutragen.“
Zuletzt leitete Prof. Rubeis den Fachbereich Biomedizinische Ethik und Ethik des Gesundheitswesens an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften Krems (Österreich). Er war zudem Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, an der Simon Fraser University im kanadischen Vancouver sowie Gastdozent an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg. Rubeis hat in Tübingen und Wien studiert.
Weitere Forschungsfelder des neuen Instituts-Direktors sind ethische Fragen in der Pränatal- und Reproduktionsmedizin und pflegeethische Themen. Zudem beschäftigt er sich wissenschaftlich mit der ethischen Seite von molekularbiologischen Techniken zur zielgerichteten Veränderung des Erbguts sowie mit der Ethik psychischer Gesundheit.
„Die Arbeiten von Herrn Prof. Rubeis belegen eindrucksvoll, wie bedeutsam die wissenschaftliche Beschäftigung mit philosophischen und ethischen Fragen für den Alltag in einem forschenden Krankenhaus ist“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende Prof. Uwe Reuter: „Seine Themen sind hoch aktuell, sie werden sowohl im medizinischen wie auch im politischen Raum intensiv diskutiert. Wir sind daher froh, Herrn Rubeis als anerkannten Experten für Greifswald gewonnen zu haben.“
„Ich freue mich sehr, in Greifswald starten zu können“, bestätigt der neue Instituts-Direktor: „Es ist etwas ganz besonderes, an einer so traditionsreichen Universität tätig zu sein, die noch dazu mit der UMG über eine enorm wichtige Medizinische Fakultät verfügt“, so Rubeis. Außerdem sei er „von der hanseatischen Liebenswürdigkeit und Lockerheit der Menschen hier begeistert“.
Quelle: Universitätsmedizin Greifswald
04.04.2025