Interdisziplinäre Zusammenarbeit über Grenzen hinweg
Um den fachlichen Austausch auf internationaler Ebene zu verstärken, bezieht die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) erstmalig einen Partner aus dem Ausland in ihre Jahrestagung ein. Die Tschechische Gesellschaft für Innere Medizin (ČIS) wird zum diesjährigen Internistenkongress vom 10. bis 14. April 2010 in Wiesbaden beitragen.
Am Samstag, den 10. April 2010, richten tschechische Internisten gemeinsam mit deutschen Sprechern das Symposion „The cardiometabolic risk“ aus. Weitere europäische Fachgesellschaften werden in den nächsten Jahren folgen.
„Die DGIM ist sich der vielfältigen Möglichkeiten und großen Chancen einer internationalen Zusammenarbeit bewusst“, sagt Kongresspräsident Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Regensburg. Deshalb wolle die DGIM den fachlichen Austausch innerhalb Europas weiter ausbauen und pflegen. Die Česká internistická společnost (ČIS) mit Sitz in Prag macht den Anfang. Sie vereint unter ihrem Dach rund 1800 Mediziner der Inneren Medizin und angrenzender Schwerpunktdisziplinen und vertritt deren Anliegen in Klinik und Praxis, Forschung und Lehre. Zudem fördert sie mit Fachveranstaltungen und Kongressen die Fort- und Weiterbildung. Eines ihrer Anliegen sei es, so Professor MU Dr. Richard Češka, CSc., Präsident der ČIS aus Prag, das Fach auf einem klar definierten Platz im sich wandelnden Gesundheitssystem zu verankern. Enge Beziehungen pflegt die ČIS vor allem mit der Slowakischen Gesellschaft für Innere Medizin. Gemeinsam mit ihr gibt sie die Fachzeitschrift „Vnitřní lékařství“ – zu Deutsch: Innere Medizin – heraus.
Auf dem 116. Internistenkongress diskutieren deutsche und tschechische Kollegen im länderübergreifenden Austausch verschiedene Faktoren, die kardiovaskuläre Erkrankungen begünstigen. Dem Symposion „The cardiometabolic risk“ sitzt Professor MU Dr. Richard Češka, CSc. gemeinsam vor mit seinem deutschen Kollegen, Kongresssekretär Privatdozent Dr. med. Roland Büttner vom Universitätsklinikum Regensburg. Darin geht es unter anderem um den Nutzen einer früh-zeitigen Senkung hoher LDL-Cholesterinwerte, um das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt zu senken. Dass eine Blutfettsenkung bei Patienten mit Diabetes Typ 2 bereits bei geringfügig erhöhten Werten angezeigt ist, zeigt ein gesonderter Vortrag. Darüber hinaus stellen die Referenten aktuelle Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen erhöhten Lipoprotein(a)-Werten und der Entstehung einer Arteriosklerose vor.
Die DGIM trägt auf diese Weise aktuellen Entwicklungen Rechnung: „Mit dem Zusammenwachsen Europas stellt sich auch die Innere Medizin zunehmend internationaler auf“, sagt Professor Schölmerich. Die DGIM plane deshalb, zukünftig jedes Jahr eine Partnergesellschaft aus einem anderen europäischen Land dazu einzuladen, ein Symposium im Rahmen des Internistenkongresses zu gestalten, so der Vorsitzende.
Terminhinweis:
Symposium
Partnergesellschafts-Symposium Czech Society of Internal Medicine:
The Cardiometabolic Risk
Samstag, 10. April 2010, 17.00 bis 18.00 Uhr
Saal 2A, Rhein-Main-Hallen Wiesbaden
29.03.2010