Gesundheitsversorgung im eigenen Zuhause

Beim Wirtschaftsgipfel "Personal Health" am 23.09.08 in Berlin diskutierten Experten die Möglichkeiten zur individuell optimierten Patientenversorgung von Risiko-Patienten durch neue Technologien. Vor allem mobile Gesundheitslösungen sollen es den Patienten ermöglichen, ohne ständige Krankenhaus-aufenthalte und Arztbesuche in den eigenen vier Wänden zu leben.

Hans-Peter Bursig ist seit 2000 Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands...
Hans-Peter Bursig ist seit 2000 Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik. Der ZVEI engagiert sich für den Aufbau einer vernetzten Gesundheitsinfrastruktur in Deutschland.

Risiko-Patienten wie Herzkranke oder Diabetiker können auf eine massive Besserung ihrer Lebensqualität hoffen. Ihre Risikofaktoren wie Puls und Blutdruck oder Blutzuckerspiegel und Körpergewicht lassen sich mit modernsten Geräten auch von zu hause aus überwachen und online an die Ärzte übertragen, die somit Verschlechterungen des Gesundheitszustands sofort erkennen und rechtzeitig eingreifen können.

Die Möglichkeiten zum Einsatz neuester Technologien standen gestern im Mittelpunkt des Wirtschaftsgipfels „Personal Health“ in Berlin. Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert vom ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie sowie dem Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik.

„Bei der Gesundheitsversorgung im eigenen Zuhause können bereits heute konkrete Erfolge erreicht werden, wenn die verfügbare Technologie flächendeckend eingesetzt wird“, erklärt der Geschäftsführer des Fachverbands Elektromedizinische Technik im ZVEI, Hans-Peter Bursig. „Technologie und Versorgungsmodelle sind erfolgreich erprobt worden. Es fehlt in Deutschland aber die konsequente Umsetzung durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV).“ Telemonitoring sei noch immer auf Pilotverträge mit einzelnen Krankenkassen beschränkt. Der Einstieg in die zukunftsträchtige personalisierte Medizin scheitere an den heutigen Strukturen der GKV. Der ZVEI setzt sich deshalb für eine „intelligente Regulierung“ ein, damit innovative Lösungen ihren Nutzen für die Gesundheitsversorgung flächendeckend beweisen können.

Beim Wirtschaftsgipfel „Personal Health“ berieten die Experten aus Forschung und Industrie auch über die neuen Möglichkeiten zu individualisierter Medizin sowie über neue mobile Gesundheitslösungen. „Die Vision personalisierter Gesundheitsdienste entlang der gesamten Versorgungskette wird Realität“, so Bursig. „Die angewandte Forschung wartet mit einer Reihe marktreifer Lösungen auf, die das bestehende System der Gesundheitsversorgung von Grund auf verändern und somit Versorgungsqualität, Behandlungseffizienz und Wirtschaftlichkeit deutlich steigern werden.“
 

24.09.2008

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