female surgeon wearing face mask in operating theatre

Bildquelle: Sunnybrook Research Institute; Foto: Nation Wong

News • Anästhesistinnen und Chirurginnen

Mehr Frauen im OP-Team führen zu besseren Ergebnissen

Die medizinische Versorgung steht in Krankenhäusern mit einer höheren Diversität bei den Geschlechtern innerhalb der chirurgischen Teams mit besseren postoperativen Ergebnissen in Verbindung.

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Toronto, die jetzt im British Journal of Surgery erschienen ist. In vielen Bereichen sei mehr Diversität nicht nur für die Gleichbehandlung wichtig, sondern verbessere auch den Output der Teams. Denn die Mitglieder würden eine Vielzahl von Erfahrungen und Sichtweisen mitbringen. 

Beide Geschlechter verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten, Wissen, Erfahrungen, Überzeugungen, Werte und Führungsstile, so die Studienautoren. Trotz der bekannten Vorteile einer Diversität bei Geschlecht und Gender für die Performance der Teams, seien Ärztinnen im OP immer noch selten. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Anzahl der Anästhesistinnen nur um 5% erhöht. Für die aktuelle Studie haben die Forscher eine bevölkerungsbasierte retrospektive Kohortenstudie durchgeführt und dafür die administrativen Gesundheitsdaten für Ontario ausgewertet. In der kanadischen Provinz erhalten 14 Mio. Einwohner ihre Gesundheitsversorgung über ein staatlich verwaltetes Einzahlersystem.

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Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) hat sich mehr Genderparität auf die Fahnen geschrieben, um für den medizinischen Nachwuchs attraktiver zu werden und die chirurgische Versorgung auch in Zukunft sicher zu stellen. Im Interview erzählt der DGCH-Generalsekretär Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen, mit welchen Konzepten das gelingen soll.

Die Forscher haben sich auf erwachsene Patienten konzentriert, die zwischen 2009 und 2019 eine größere elektive stationäre OP hatten. Das Ziel dabei war es, die postoperative schwere Morbidität zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass von den 709.899 chirurgischen Eingriffen, die in diesem Zeitraum an 88 Krankenhäusern durchgeführt wurden, die 90-Tage-Morbidität bei 14,4% der Patienten auftrat. Der mittlere Anteil an Anästhesistinnen und Chirurginnen pro Krankenhaus und Jahr lag bei 28%. Insgesamt führten mit 47.874 OPs 6,7% dieser Eingriffe Chirurginnen durch. Mit 27% und 192.144 Beteiligungen an OPs war dieser Wert bei Anästhesistinnen deutlich höher. 

Laut den Experten verfügen Krankenhäuser mit mehr als 35% Chirurginnen und Anästhesistinnen über bessere postoperative Ergebnisse. Hier stehen die durchgeführten OPs mit einer um drei Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit eines Todes innerhalb von 90 Tagen nach dem Eingriff in Verbindung. Der leitenden Wissenschaftlerin Dr Julie Hallet zufolge entspricht der Grenzwert von 35% auch den Forschungsergebnissen in anderen Ländern wie den USA, Italien, Australien und Japan. 


Quelle: Oxford University Press USA/pressetext

17.05.2024

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