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Die Sonohöhle

Wie die weltbekannten Kräuterbonbons Ricola ist auch die Sonohöhle eine Schweizer Erfindung. Die Idee entstand nach dem SGUM-Kongress 2004. Schon an diesem mit rund 400 Teilnehmern relativ kleinen US-Kongress wurde es zunehmend schwieriger, praktische Übungen – so genannte Hands-on – durchzuführen.

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Die Sonohöhle wird in diesem Jahr parallel zu den andern 10 AWS geführt und steht allen Kongressteilnehmern offen.
Quelle: Jürg Prim

Urs Federspiel und ich kamen auf die Idee, anstelle von organisationsintensiven themenzentrierten Kursen einen frei zugänglichen Übungsraum mit möglichst vielen Geräten und „flottierenden“ Tutoren einzurichten. Dies erprobten wir erstmals an einem Tag während des DLT 2005 in Genf.

Die „Sache“ war auf Anhieb ein toller Erfolg. Deshalb haben wir die Sonohöhle seither auf allen folgenden SGUM-Kongressen, zuerst während des Kongresses, dann als ganztägigen Vorkurs, angeboten. Zu unserer Freude wurde die Sonohöhle auch von allen folgenden DLT mit Erfolg übernommen.

Die Höhle wurde sogar zu mehreren Höhlen ausgebaut, z.B. themenzentriert an vier Halbtagen oder umbenannt, z.B. in Sono Caves oder ULC (Ultrasound Learning Center). Zudem mischen wir die Tutoren der drei Länder, was sicher zur Tutoren- und Völkerverständigung beiträgt.

Das Konzept ist sehr offen und flexibel. In einem Raum stehen verteilt (möglichst viele, diesmal ca. 24) für Untersuchungen eingerichtete US-Plätze mit Geräten verschiedener Kategorien, die von den verschiedenen beim Kongress ausstellenden Firmen zur Verfügung gestellt werden.

Die Höhle wird in diesem Jahr parallel zu den andern 10 AWS  geführt und steht allen Kongressteilnehmern offen. Der Moderator  empfängt die Übungswilligen am Eingang und fragt sie, was sie üben  möchten. Er bildet Gruppen mit den gleichen Interessen (z.B. Gallenblase  und -wege, Nieren, Schilddrüse, Schulter, Beinvenen usw.) und schickt  sie mit einem für dieses Thema geeigneten Tutor an ein freies Gerät  ihrer Wahl. Die Teilnehmer untersuchen Probanden oder sich gegenseitig.

Pro  Gerätehersteller ist mindestens ein Applikationsspezialist anwesend,  der bei der Geräteeinstellung behilflich ist. Der Moderator ist über die  vorhandenen Geräte im Bild und kennt die Spezialitäten der anwesenden  Tutoren. Er greift per Mikrofon ein, wenn sich zu große Gruppen bilden,  der Tutor selbst zu viel untersucht oder sich die Teilnehmer langweilen.  Er bildet laufend auf Wunsch neue Gruppen, beantwortet Fragen, löst  Konflikte usw., d.h. er ist eine zentrale Figur für das erfolgreiche  Funktionieren der Sonohöhle.

Die offensichtlich  zunehmende Beliebtheit der Sonohöhle beruht nach meiner inzwischen  zehnjährigen Erfahrung auf mehreren Faktoren: Das Üben der  Untersuchungstechnik ist für den Ultraschall zentral. Dafür ist die  Sonohöhle ideal, indem hier erfahrene Tutoren ihre Tipps und Tricks  direkt weitergeben können.

Jeder kann in der Höhle seine  Fragen stellen und das üben, was er möchte, unabhängig vom Wissens- und  Erfahrungsstand – und das solange bis er genug hat, eine Pause braucht  oder etwas anderes üben möchte. Die Tutoren sind motiviert, weil sie  keine zum Üben verpflichteten, sondern nur motivierte Teilnehmer haben.

Die  Sonohöhle ist auch bei den ausstellenden Firmen, welche die Geräte zur  Verfügung stellen, zunehmend beliebt, weil die Applikationsspezialisten  hier einen viel ungezwungeneren Kontakt mit den Teilnehmern bzw.  potentiellen Kunden haben. So wünschen wir uns, dass sich möglichst  viele der Referenten beim DLT auch als Tutoren in der Sonohöhle  beteiligen.

 

Jürg Prim

Tagungspräsident DLT 2015

22.09.2015

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