Bildquelle: Unsplash/Eyestetix Studio
Artikel • Label gegen Fake News und unzuverlässige Quellen
YouTube kennzeichnet Gesundheitsvideos
Mit ‚YouTube Health’ startet die Videoplattform in Deutschland ein Programm zur Kennzeichnung vertrauenswürdiger Inhalte zum Thema Gesundheit. Der Hinweis, der künftig bei ausgewählten Videos eingeblendet wird, soll Nutzern helfen, qualitativ hochwertige und verlässliche Quellen besser zu erkennen.
Das Label, für das sich Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Gesundheitsämter oder staatliche Organisationen, aber auch approbierte Ärzte bewerben können, versteht sich als Gütesiegel, das den Zugang zu zuverlässigen Gesundheitsinformationen verbessern soll. Die Auszeichnung wirkt sich auch auf die Gewichtung der Inhalte in der Suchfunktion aus: Videos mit dem Health-Label werden bei der Recherche nach speziellen Gesundheitsthemen in den Ergebnissen in einem gesonderten Bereich als ‚Gesundheitsinformationsquellen‘ hervorgehoben.
Mit der Maßnahme versucht der zum Google-Konzern Alphabet gehörende Anbieter, eine Orientierung in der unübersichtlich großen Menge an Inhalten zum Thema Gesundheit auf der Plattform zu bieten – denn gerade für Laien ist es hier schwierig, hochwertige von zweifelhaften Quellen zu unterscheiden.
Die ‚YouTube Health‘-Kennzeichnung umfasst bislang unter anderem Inhalte der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Universitätsklinika Schleswig-Holstein, Mannheim und Freiburg, der gemeinnützigen Stiftung Gesundheitswissen sowie der Anatomie-Lernplattform Kenhub.
Bildquelle: Universitätsmedizin Mannheim
Bewerber müssen Kriterienkatalog erfüllen
Für die Entscheidung, welcher Bewerber mit dem ‚YouTube Health‘-Label gekennzeichnet wird, zieht die Videoplattform nach eigenen Angaben Kriterien heran, die von der National Academy of Medicine (NAM) entwickelt und von der Weltgesundheitsorganisation WHO validiert sind. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass die mit dem blauen Hinweisfeld versehenen Videos unvoreingenommene, evidenzbasierte Empfehlungen zu Gesundheits- und Wissenschaftsthemen geben.
Um dabei zu sein, müssen Bewerber neben einem eigenen YouTube-Kanal den Nachweis einer aktuellen Zulassung erbringen. Zudem wird verlangt, dass die vom Council of Medical Specialty Societies, der National Academy of Medicine und der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Leitlinien für Gesundheitsinformationen eingehalten werden, spezifiziert das Unternehmen.
„Nach dem Start in Deutschland planen wir für die kommenden Monate, YouTube Health auf weitere Märkte und Einrichtungen auszudehnen“, kündigen die Betreiber im hauseigenen Blog an und zeigen sich zuversichtlich, mit dem Angebot großes Potenzial bei der Suche nach zuverlässigen Gesundheitsquellen bereitzuhalten. „Wir freuen uns auf die nächste Phase unserer Arbeit, um die Menschen mit zuverlässigen Gesundheitsinformationen zu versorgen, die sowohl evidenzbasiert als auch kulturell relevant sind“, so der Anbieter abschließend. (WB)
23.03.2023