MRSA-Screening
Weniger Infektionen, weniger Todesfälle, weniger Kosten
"Generelles MRSA-Screening bei der Klinikaufnahme saniert Patienten und Finanzen", berichtet "PLEXUS - Pflegejournal für Anästhesie und Intensivbehandlung" in der aktuellen Ausgabe. Der Beitrag basiert im Wesentlichen auf Daten des Universitätsklinikums Münster (Westf.): Durch das generelle MRSA-Eingangsscreening reduziert das Klinikum die Zahl der MRSA-Infektionen entscheidend und spart dadurch netto rund 1,4 Millionen Euro pro Jahr.
Dr. Christoph Hoppenheit, ökonomischer Vorstand des Universitätsklinikums, kalkulierte seine Modellrechnung auf der Basis folgender Prämissen:
- 2% aller Krankenhauspatienten sind MRSA-Träger
- Jeder nicht entdeckte kolonisierte Patient überträgt MRSA durchschnittlich auf 1,5 weitere Patienten
- Durch ein generelles Eingangsscreening werden zum einen Übertragungen und zum anderen 30% der behandlungsassoziierten Infektionen vermieden
- Die Kosten des Eingangsscreenings betragen durchschnittlich 10 Euro pro Patient (incl. Schnelltest- und Positivtest-Anteil)
- Die durch eine MRSA-Infektion entstehenden zusätzlichen direkten Kosten betragen durchschnittlich 10.000 Euro
Unabhängig von den wirtschaftlichen Fragestellungen gibt ein belegbares Faktum den Ausschlag: Das generelle Screening verbessert die Überlebenschancen entscheidend. Daher ist nach Einschätzung der PLEXUS-Redaktion nicht nachvollziehbar, dass die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene kein generelles MRSA-Screening empfiehlt.
>> Plexus - Pflegejournal für Anästhesie und Intensivbehandlung 1/2015 www.pabst-publishers.de/plexus
Pressemitteilung: Pabst Science Publishers
05.06.2015