Bildquelle: Cosinuss
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Wearable im Ohr überwacht Vitalparameter
Der tragbare Ohr-Sensor des Münchner Wearable-Herstellers Cosinuss ermöglicht die kontinuierliche Überwachung mehrerer wichtiger Vitalparameter.
Das Wearable kann in die IoT-Infrastruktur von Simplinic integriert werden. Die Technologie von Cosinuss ermöglicht die Fernüberwachung von Patienten auf peripheren Stationen, die Ortungssoftware von Simplinic erlaubt zudem die schnelle Ortung von Patienten, falls eine medizinische Intervention notwendig wird. Die Partnerschaft soll die Sicherheit von Patienten bei geringen Kosten erhöhen und gleichzeitig den manuellen Aufwand für Pflegekräfte erheblich reduzieren.
Bislang sichern Krankenhäuser die Überwachung von Patienten meist durch räumliche Konzentration auf Intensiv- oder Überwachungsstationen. Der apparative und manuelle Aufwand zwingt Krankenhäuser dazu, die Überwachung auf Patienten mit höchsten Risiken zu fokussieren oder sie lediglich in definierten Intervallen, also intermittierend, mittels sogenannter Spot-Checks durchzuführen. Allerdings zeigen Studien klare Evidenz, dass durch eine kontinuierliche Überwachung von Patienten auf peripheren Stationen auch seltene Risikofälle zuverlässig identifiziert werden können. Auch die Überlegenheit kontinuierlicher statt nur intermittierender Überwachung, beispielsweise bei Schlaganfall, wurde in Studien nachgewiesen.
Mit Wearables im klinischen Einsatz kann dieser Ansatz verfolgt werden. Damit wird es möglich, die Überwachung auch auf peripherer Station durchzuführen, größere Patientenkollektive mit seltenen Risiken einzuschließen, die Überwachung kontinuierlich durchzuführen und dabei gleichzeitig den manuellen Aufwand erheblich zu reduzieren, berichtet Cosinuss. Das In-Ear Wearable des Herstellers ist ein im äußeren Gehörgang tragbarer Vitalparameter-Sensor, der mehrere wichtige, physiologische Vitaldaten kontinuierlich und mobil überwacht. Die Messung und Überwachung der Vitalparameter kann mit hoher Genauigkeit erfolgen, ohne dabei die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Durch seine robuste, kleine, leichte und bequeme Bauweise ist das Gerät auch für den EInsatz bei älteren Menschen konstruiert. Die Form als In-Ohr-Stöpsel soll den Tragekomfort erhöhen – auch während der Nacht. Maßgeblich ist, dass der In-Ear-Sensor neben seiner medizinischen Genauigkeit im Vergleich zu anderen medizinischen Wearables wie Smartwatches eine äußerst zuverlässige Datenerfassung gewährleistet. Auf dem speziell für den klinischen Einsatz entwickelten Dashboard kann das medizinische Personal auf einen Blick erkennen, ob die Vitalwerte des Patienten von der Norm abweichen (“Deviation Score”) und entsprechend schnell handeln.
Aktuell erfolgt die klinische Validierung des Wearables, mit der Zulassung als Medizinprodukt nach der EU-Medizinprodukteverordnung rechnet der Hersteller ab September 2021. Die Lösung basiert auf dem weltweiten Standard Bluetooth, der Krankenhäusern eine kostengünstige Einführung der Technologien ermögliche, so Steffen Geyer, Gründer von Simplinic, „Wearables haben das Potential, die kontinuierliche Überwachung aller Patienten im Krankenhaus zum Standard zu machen.“
Quelle: Simplinic
20.07.2021