Vielversprechende Kongressaussichten
Radiologie ist Vielfalt! - unter diesem Motto startete heute der 92. Deutsche Röntgenkongress (DRK) mit einem wissenschaftlichen Programm, das diesem Anspruch alle Ehre macht. "Die Vielfältigkeit des Kongresses zeichnet sich nicht allein durch die knapp 800 Vorträge, Workshops und Refresherkurse aus, die noch bis einschließlich Samstag auf der Agenda stehen. Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung steht auch die Vielfältigkeit unseres Faches, die sich durch das breite thematische Spektrum von der Diagnostik bis hin zur Therapie, die flexibel gestaltbaren Arbeitsbedingungen sowie die zahlreichen Möglichkeiten in der Praxis bezieht", so Prof. Dr. Bernd Hamm, der gemeinsam mit Prof. Dr. Walter Hruby die Präsidentschaft des diesjährigen Kongresses innehat.
Darüber hinaus betonten beide den Wert neuer diagnostischer Möglichkeiten, beispielsweise mittels MRT, die das Therapiemanagement nachhaltig verbessern. Negative Interpretationen zum Einsatz der MRT in Deutschland, wie sie als Reaktion auf den Barmer GEK Arztreport 2011 in den Medien zu lesen waren, stoßen darum auf das Unverständnis der Kongresspräsidenten.
"Deutschland ist Weltmeister bei der Anzahl der MRT-Untersuchungen", so die mediale Resonanz auf die Ergebnisse des Barmer GEK Ärztereports, der Anfang des Jahres für einige Aufmerksamkeit sorgte. Hiernach liegt Deutschland im internationalen Vergleich an erster Stelle was die Anzahl der jährlich durchgeführten MRT-Untersuchungen betrifft. In Zahlen bedeutet dies, dass von rund 1.000 Versicherten der Barmer Ersatzkasse, rund 97 Menschen „in die Röhre“ kommen.
"Natürlich steigt die Zahl der MRT-Untersuchungen kontinuierlich, wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass wir hier von Zuweiser abhängigen Untersuchungen sprechen. Ein Grund für die Zunahme ist also die steigende Nachfrage der Kollegen, die ihre Patienten zur Abklärung medizinischer Frage zu einem Radiologen schicken. Viel wichtiger ist jedoch, dass das Indikationsspektrum der MRT stetig steigt. Diagnosen, die bis vor einiger Zeit im Katheterlabor gestellt wurden, werden heute in der MRT sichtbar", so Prof. Hamm.
Mit Blick auf andere Länder, wie zum Beispiel die USA, in denen die Anzahl der CT-Untersuchung im Vergleich zu Deutschland deutlich höher ist, zeugt der höhere Einsatz der MRT zudem von einem höheren Bewusstsein für die Risiken der Strahlenbelastung des CT.
Weitere Informationen zum Barmer GEK Arztreport 2011 finden Sie hier
01.06.2011