Umstrittenes Mammographie-Screening in Österreich

Österreich ist eines der wenigen Länder innerhalb der EU, in dem das Mammographie-Screening nicht nach den von der EU erarbeiteten Guidelines erfolgt. Nach den Vorstellungen des Hauptverbandes der Sozialversicherungen soll sich dies 2011 ändern. Mit einer Reihe bedenkenswerter Argumente kämpft die Österreichische Gesellschaft für Radiologie dagegen an, weil sie diese Veränderung als schweren Rückschritt gegenüber dem status quo hält.

Das in Österreich übliche und in 250 Begutachtungsstellen durchgeführte freiwillige Screening erfolgt nämlich nach dem Triple-Prinzip, bei dem ärztliche Untersuchung, Mammographie und Ultraschall-Befund erhoben werden. Heute werden in Österreich rund 50% der in Frage kommenden Personengruppe so erfasst mit Ergebnissen, die eine gleiche Früherkennungsrate von Brustkarzinomen und Senkung der Mortalitäterate aufweisen wie im EU-konformen Deutschland mit einer Beteiligungsrate von 70%.
Ziel muss es daher sein, die Beteiligungsrate zu erhöhen und nicht, die Ultraschalluntersuchung im Screening wegfallen zu lassen. Nach Berechnungen der radiologischen Fachgesellschaft würde die Beibehaltung des österreichischen Weges bei einer Steigerung der Beteiligungsrate von 70% ca. 400 Todesfälle jährlich weniger bedeuten
 

10.02.2011

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