Ultraschall zur Verbesserung der Diagnose einer Lungenentzündung bei Kindern...

Quelle: FUJIFILM SonoSite

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Ultraschall zur Verbesserung der Diagnose einer Lungenentzündung bei Kindern in Uganda

Lungenentzündung ist weltweit und besonders in ressourcenarmen Regionen eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit und -morbidität, und die Diagnose einer Lungenentzündung kann kompliziert sein. Der Goldstandard bei der Diagnosetechnik ist derzeit die Thoraxröntgenaufnahme und dabei die Suche nach vorhandenen oder fehlenden Lungenkonsolidierungsbereichen. Röntgeneinrichtungen sind an entlegenen Standorten jedoch nicht immer vorhanden. Dr. Nathaniel Meuser-Herr leitete ein Forschungsprojekt der University of Minnesota, in dessen Rahmen das Potenzial von Point-of-Care-Ultraschall als alternatives Diagnoseverfahren für Lungenentzündung bei Kindern und Jugendlichen in Uganda untersucht und die Einsatzmöglichkeiten dieses Verfahrens diskutiert wurden.

„Die University of Minnesota ist schon lange in der Pädiatrieforschung in Uganda tätig, mit den Schwerpunkten Malaria und Mangelernährung. Im Zuge dieser Arbeit haben wir angefangen, uns mit praktischen Aspekten der medizinischen Versorgung zu befassen, zum Beispiel mit der Frage, wie man neue oder etablierte medizinische Technologien in die lokalen Gesundheitsversorgungsnetzwerke integrieren könnte. Daraus ist ein Kooperationsprojekt mit dem Emergency Ultrasound Fellowship von Hennepin Healthcare und Global Health Uganda entstanden, finanziert durch den Thrasher Research Fund. In diesem Projekt wurde das Potenzial von Point-of-Care-Ultraschall als Diagnosewerkzeug zur Erkennung bzw. zum Ausschluss einer Lungenentzündung bei Kindern mit klinischen Anzeichen der Erkrankung bewertet. Dieser Ansatz wurde bereits mit einigem Erfolg in stärker kontrollierten Umgebungen erprobt, deshalb wollten wir feststellen, ob er von einem einheimischen medizinischen Team in Uganda effektiv umgesetzt werden könnte.

Einer der großen Vorteile von Ultraschall gegenüber Röntgen in der Pädiatrie besteht darin, dass der Arzt und die Eltern bei dem Kind bleiben können, während die Bilder gemacht werden

Nathaniel Meuser-Herr

Nach den Vorgaben der WHO und den Richtlinien in Uganda werden Kinder mit klinischen Anzeichen einer Lungenentzündung normalerweise nur auf Grundlage ihrer klinischen Symptome behandelt, und bildgebende Verfahren werden nur eingesetzt, wenn es Komplikationen gibt. Wir wollten herausfinden, ob der Einsatz von Point-of-Care-Ultraschall bei jedem Patienten die gesamte Diagnostik und die Patientenversorgung verbessern könnte. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Studie war die Verfügbarkeit eines Ultraschallsystems, das für ressourcenarme Umgebungen geeignet ist. Deshalb wandten wir uns an FUJIFILM SonoSite. Das Unternehmen spendete einen M-Turbo, der für diese Anwendung ideal ist, weil er im Akkubetrieb eingesetzt werden kann. Außerdem hat er einen relativ großen Bildschirm, sodass mehrere Personen gleichzeitig die Anzeige betrachten können. Das ist für Schulungszwecke und damit für die Nachhaltigkeit eines solchen Programms wichtig.

Ein Arzt am Jinja Regional Referral Hospital erhielt eine Sonographieschulung, und ein Jahr lang wurden alle untersuchten Kinder, die Anzeichen einer Lungenentzündung aufwiesen, in die Studie einbezogen, insgesamt etwa 300. Bei jedem Patienten wurde sowohl eine Thoraxröntgenaufnahme als auch eine Lungensonographie durchgeführt, und das Programm finanzierte bei Bedarf auch Antibiotikabehandlungen. Der Einsatz von Ultraschall wurde von den Patienten und deren Eltern positiv aufgenommen. Einer der großen Vorteile von Ultraschall gegenüber Röntgen in der Pädiatrie besteht darin, dass der Arzt und die Eltern bei dem Kind bleiben können, während die Bilder gemacht werden. So entsteht weniger Stress. Außerdem muss der Patient für die Scans auch nicht erst in die Radiologieabteilung gebracht werden.

Die Daten aus dieser Studie werden derzeit noch analysiert, aber Point-of-Care-Ultraschall hat mit Sicherheit das Potenzial, die Versorgung pädiatrischer Lungenentzündungspatienten zu optimieren. Dies gilt insbesondere in Krankenhäusern mit knappen Ressourcen und zu wenig Personal. Nach etwas Einarbeitung konnte das Ärzteteam des Krankenhauses den M-Turbo auch für eine Reihe weiterer Maßnahmen einsetzen, etwa für die Patienteneinstufung und für Überweisungen. Das System wurde auch in einigen pädiatrischen Kardiologiekliniken für Patientenbeurteilung und Schulung eingesetzt. Mit dem M-Turbo werden heute in einem regionalen pädiatrischen Zentrum, das keinen Zugang zu anderen Verfahren hat, wichtige Bildgebungsleistungen erbracht, und es steht für zukünftige Ultraschall-Forschung in der Region zur Verfügung.“


Quelle: FUJIFILM SonoSite

01.09.2018

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