Das neue Spray wird über die Nase inhaliert und soll vor COVID-19 schützen.
Das neue Spray wird über die Nase inhaliert und soll vor COVID-19 schützen.

Quelle: University of California

News • "AeroNabs"

Spray soll vor COVID-19 schützen

Ein neues Spray schützt sicher vor dem SARS-CoV-2-Virus, das sagen Forscher der University of California in San Francisco, die ein vollständig synthetisches Molekül entwickelt haben, dass das Andocken des Virus verhindert. "AeroNabs" nennen die Forscher das Spray, das über die Nase inhaliert wird. Einmal täglich angewendet könnte das Spray einen leistungsstarken und zuverlässigen Schutz gegen das Virus bieten, bis ein sicherer Impfstoff verfügbar wird. Die Universität verhandelt mit der Pharmabranche.

Wir glauben, dass AeroNabs weitaus effektiver sind als die heute gebräuchlichen Schutzausrüstungen.

Peter Walter

"Wir glauben, dass AeroNabs weitaus effektiver sind als die heute gebräuchlichen Schutzausrüstungen", sagt Peter Walter, der zum Team um Michael Schoof gehört. Damit meint er offensichtlich Schutzmasken für Mund und Nase. Walter ist Professor für Biochemie und Biophysik an der Universität in San Francisco und zudem Forscher am Howard Hughes Medical Institute. Er kann sich sogar vorstellen, dass sich das Spray als dauerhafte Vorbeugung einsetzen lässt.

Die Wissenschaftler ließen sich bei der Entwicklung von antikörperähnlichen Immunproteinen inspirieren, die natürlicherweise in Kamelen und Lamas vorkommen. "Obwohl sie ähnlich wie die im menschlichen Immunsystem gefundenen Antikörper funktionieren, bieten Nanokörper eine Reihe einzigartiger Vorteile für wirksame Therapeutika gegen das Virus", unterstreicht Aashish Manglik, der ebenfalls zum Team gehört. Die überragende Wirksamkeit der AeroNabs haben die Forscher bisher nur im Labor nachgewiesen. Erst nach Abschluss der jetzt anstehenden Tests an Menschen kann das Präparat eine Zulassung erhalten.

Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren

Photo

News • COVID-19

Malaria-Medikament Chloroquin hemmt SARS-CoV-2 nicht

Die Abteilung Infektionsbiologie des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen konnte zusammen mit Kollegen an der Charité in Berlin zeigen, dass das Malaria-Medikament Chloroquin eine Infektion von menschlichen Lungenzellen mit dem neuartigen Coronavirus nicht verhindert.

Das Virus kann in menschliche Körperzellen nur dann eindringen, wenn es mit einem seiner Ärmchen, die die "Krone" des Virus bilden, an eine passende Stelle der Zelle andocken kann. Dann funktioniert das Virus die Zelle um, sodass sie weitere Viren produziert. Die Forscher wollten ein Molekül finden, das das Andocken verhindert. Im ersten Durchgang identifizierten sie 21 Nanokörper, die dazu in der Lage waren. Aus diesen kristallisierte sich AeroNabs als effektivstes Präparat heraus. Es legt sich wie eine Hülle über das Zellschloss, sodass der Schlüssel des Virus die Öffnung nicht mehr findet und harmlos bleibt.


Quelle: University of California

14.08.2020

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

Interview • Virologen tagen in Wien

Goodbye Pandemie – und jetzt?

Im Vorfeld der Jahrestagung der Gesellschaft für Virologie (25.-28. März in Wien) gibt Tagungspräsidentin Prof. Elisabeth Puchhammer-Stöckl einen Überblick über die Höhepunkte des Programms.

Photo

News • Immunantwort untersucht

217-mal gegen Covid-19 geimpft: Forscher untersuchen Hyper-Vakzinierung

Viel hilft viel? Das scheint sich zumindest ein Mann gedacht zu haben, der sich offenbar über 200 Mal gegen Covid-19 hat impfen lassen. Forscher untersuchen, was das mit seinem Immunsystem macht.

Photo

News • Coronavirus-Forschung

Neue Variante, alte Tricks: „Pirola“ kann wieder die Lunge infizieren

Das Coronavirus „Pirola“ hat einen Eintrittsweg in Lungenzellen wiederentdeckt, den auch die frühen Sars-CoV-2-Varianten genutzt haben, und kann so eine Lungenentzündung auslösen.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren