female healthcare professional in pediatric care setting
Jedes dritte Kind, das eine Sepsis überlebt, leidet an zum Teil schweren Langzeitfolgen.

Bildquelle: Universität Zürich/ZVG Kinderspital Zürich

News • Evidenzbasierter "Phoenix Sepsis Score"

Sepsis bei Kindern: neue Kriterien verbessern Diagnose

Sepsis ist eine lebensbedrohliche Infektion, die zu Organversagen führen kann. Weltweit sterben jährlich rund 3 Millionen Kinder an Sepsis. Jedes dritte Kind, das eine Sepsis überlebt, leidet an zum Teil schweren Langzeitfolgen.

Jedes dritte Kind, das eine Sepsis überlebt, leidet an zum Teil schweren Langzeitfolgen. Bislang fehlten bei Kindern evidenzbasierte Kriterien zur Diagnose von Sepsis. 

In einem mehrjährigen Big-Data-Projekt hat eine internationale Taskforce Daten von über 3,5 Millionen an Sepsis erkrankten Kindern ausgewertet. Mithilfe von Machine-Learning-Methoden leiteten die Forscher evidenzbasierte Kriterien ab, um Sepsis bei Kindern zu diagnostizieren. Sie entwickelten dabei einen neuartigen Score, den 'Phoenix Sepsis Score'. Dieser erfasst den Schweregrad des Organversagens bei Kindern mit Sepsis rasch und zuverlässig. 

Die Studie wurde nun in einer Doppeltpublikation in der Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht.

Zum ersten Mal gibt es standardisierte und evidenzbasierte Kriterien, welche in Zukunft die Früherkennung dieser gefährlichen Krankheit nachhaltig verbessern können

Luregn Schlapbach

"Die Ergebnisse sind von großer Relevanz. Zum ersten Mal gibt es standardisierte und evidenzbasierte Kriterien, welche in Zukunft die Früherkennung dieser gefährlichen Krankheit nachhaltig verbessern können", sagt Prof. Dr. Luregn Schlapbach. Er ist Professor für Pädiatrische Intensivmedizin an der Universität Zürich und Chefarzt Intensivmedizin am Universitäts-Kinderspital Zürich und hat die Studie zusammen mit Prof. Scott Watson vom Seattle Children’s Hospital, USA, geleitet. 

Dieses Big-Data-Projekt verwendete erstmals auch Daten aus Entwicklungsländern in Südamerika, Afrika und Asien. Die neuen Kriterien können deshalb in kleinen und großen Spitälern sowie in unterschiedlichen Gesundheitssystemen weltweit eingesetzt werden. 

Die aktuelle Studie ist auch von Bedeutung für das Nationale Programm zur Qualitätsverbesserung bei Sepsis, finanziert durch die Schweizerische Qualitätskommission. Das Programm zielt darauf ab, den Nationalen Aktionsplan gegen Sepsis umzusetzen, um die Prävention, Früherkennung, Behandlung und Nachsorge der Sepsis bei Kindern und Erwachsenen zu verbessern. 


Quelle: Universität Zürich

27.01.2024

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