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Ohne R-loops keine gesunde Zellentwicklung
Forscher der Universität von Edinburgh haben bei der Entwicklung gesunder Zellen die Rolle entscheidender Moleküle identifiziert. Die sogenannten "R-loops" werden bei der Zellentwicklung gebildet und sind hier von großer Bedeutung. Die neuen Studienergebnisse widerlegen die bisherige Annahme, dass sie für Zellen schädlich sind.
R-loops kontrollieren gemeinsam mit den Proteinen der Polycomb-Gruppe jene Gene, die für die Entwicklung von Menschen und anderen Säugetieren wichtig sind. Diese Gene kontrollieren das Schicksal und die Funktion jeder Zelle im Körper. Sie helfen zum Beispiel dabei, zu kontrollieren, ob sie Neuronen oder Muskelzellen werden.
Die Forschungsergebnisse beantworten fundamentale Fragen der Zellbiologie. Sie könnten neue Erkenntnisse zu Erkrankungen bringen, was geschieht, wenn diese Vorgänge versagen. Zusätzlich könnten neue Ansätze für die Erforschung neuer Medikamente möglich werden. Weitere Studien sind laut den Forschern aber nötig, um die Rolle der R-loops bei Krankheiten zu klären, bei denen ihr Mitwirken bekannt ist. Dazu gehören neurodegenerative Störungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Erbkrankheit Fragiles-X-Syndrom (FXS).
Die neuen Erkenntnisse könnten auch die Erforschung der Bedeutung von R-loops bei der Gehirnzellentwicklung ermöglichen. Damit wären neue Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankung denkbar. Das neue Wissen ist laut den Forschern auch für die Behandlung bestimmter Arten von Krebs von großer Bedeutung. Diese Erkrankungen stehen mit fehlerhaften Polycomb-Proteinen oder einer Überproduktion der R-loops in Zusammenhang.
Quelle: pressetext/ Universität von Edinburgh
08.03.2019