Bildquelle: Emily Moskal/Stanford Medicine
News • OCT-basiertes Verfahren
'Virtuelle Biopsie' macht nicht-invasive Analyse der Haut möglich
Forscher der Stanford Medicine haben eine Methode entwickelt, bei der Laser das Gewebe durchdringen und eine hochauflösende, dreidimensionale virtuelle Rekonstruktion der darin enthaltenen Zellen erstellen.
Anhand dieser virtuellen Rekonstruktion können sie Querschnittsbilder erstellen, die denen einer herkömmlichen Biopsie ähneln. Die neue Methode, die in der Zeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, könnte dazu verwendet werden, die Haut nichtinvasiv auf kranke Zellen zu untersuchen und schnelle Ergebnisse bei Biopsien an anderen Stellen des Körpers zu liefern. Sie könnte auch mehr Informationen liefern als die derzeitigen diagnostischen Ansätze.
"Wir haben nicht nur etwas geschaffen, das die derzeitigen Pathologie-Objektträger für die Diagnose vieler Krankheiten ersetzen kann, sondern wir haben auch die Auflösung dieser Scans so stark verbessert, dass wir Informationen erkennen, die sonst nur sehr schwer zu sehen wären", so Adam de la Zerda, PhD, außerordentlicher Professor für Strukturbiologie und Hauptautor des Artikels.
Bildquelle: Winetraub Y et al., Science Advances 2024 (CC BY 4.0)
Wenn ein Dermatologe oder Chirurg eine Biopsie aus dem Körper einer Person entnimmt - sei es aus der Haut, der Leber, der Brust oder anderswo - wird das Gewebe normalerweise an einen Pathologen geschickt, der das biopsierte Gewebe in dünne Schichten schneidet. Der Pathologe färbt dann jede Schicht mit Chemikalien (Hämatoxylin-Eosin-Färbung; H&E) ein, wodurch er die Muster, Formen und Strukturen der Zellen besser erkennen kann. Diese zubereiteten Objektträger werden routinemäßig für die Diagnose von Krebs und anderen Krankheiten verwendet.
Allerdings sind die Objektträger arbeitsintensiv und nicht flexibel: Wenn eine Biopsie beispielsweise einmal in einer Richtung geschnitten wurde, kann sie nicht mehr in eine andere Richtung geschnitten werden, um eine andere Ansicht zu erhalten.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
16.04.2024