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Nach Kehlkopf-OP: Ersatzgewebe fördert Regeneration
Eine neue Technologie könnte künftig Patienten helfen, die aufgrund von Kehlkopf-OPs unter schweren Stimmverletzungen leiden. Forscher der Purdue University und der Indiana University School of Medicine haben Gewebezüchtungen für einen Gewebeersatz durchgeführt, der die Rekonstruktion des Kehlkopf fördert.
Die Forscher nutzen ein patentiertes Kollagenpolyner, um die drei regenerativen Ersatzgewebe für eine Rekonstruktion des Kehlkopfes herzustellen. Laut Purdue-Expertin Sherry Harbin ist dieses Konzept einzigartig, da dabei ein maßgeschneiderter Gewebsersatz zum Einsatz kommt. Der Muskelteil wird aus den eigenen Muskelvorläuferzellen der Patienten hergestellt. "Wir hoffen, dass diese technischen Ansätze, Patienten bessere Optionen für die Rekonstruktion bieten werden, so dass gesamte Laryngektomien eines Tages der Vergangenheit angehören werden", unterstreicht Harbin. Das Wissenschaftler-Team geht davon aus, dass diese Technologie auch in anderen Teilen des Körpers eingesetzt werden kann. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal "The Laryngoscope" veröffentlicht.
Derzeit wird jedes Jahr bei Tausenden Patienten mit Kehlkopfkrebs oder einem Trauma eine vollständige Laryngektomie durchgeführt, bei der der gesamte Kehlkopf entfernt wird. Die Betroffenen können in der Folge nicht mehr sprechen und atmen durch ein Stoma in ihrem Hals. Laut Forschungsleiterin Stacey Halum von der Indiana University School of Medicine gibt es in diesem Bereich nur sehr wenige Möglichkeiten für eine Rekonstruktion. Für eine Wiederherstellung des Aussehens, der Struktur und der Funktion gebe es keine Option. "Chirurgen nutzen fallweise eine lokale oder freie Gewebsübertragung, um die Defekte zu reparieren. Diese Gewebe stopfen jedoch nur Löcher oder schließen die Schäden, ohne tatsächlich eine Funktion wiederherzustellen, da das transplantierte Gewebe nicht dynamisch ist, sich also nicht bewegt oder kontrahiert", sagt Halum. Zusätzlich verlören diese Transplantate im Laufe der Zeit an Masse und vernarbten.
Quelle: Purdue University/pressetext
25.02.2021