Migration und Suizidalität
Es ist derzeit eines der wichtigsten politischen Themen: Die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und deren
Integration. Aus einem ganz anderen Blickwinkel geht nun eine Tagung am
Bezirkskrankenhaus Günzburg an das Thema heran - es wird nach den speziellen Belastungen gefragt, die bei Migranten zu Depression oder gar Selbsttötung führen können.
Veranstalter der Tagung "Migration und Suizidalität" am Montag, 15. November, sind die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Günzburg und der Arbeitsgemeinschaft (AG) "Suizidalität
und Psychiatrisches Krankenhaus", in der Kliniken aus Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz vertreten sind. Den Veranstaltern ist es gelungen, renommierte Experten für Vorträge und Workshops nach Günzburg zu
holen. Ziel der Veranstaltung ist es, Wissen zu der speziellen Arbeit mit Menschen in Krisensituationen, die aus anderen Kulturen stammen, zu vermitteln.
Professor Manfred Wolfersdorf, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, und Dr. Rüdiger Vogel, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Günzburger Forensik und
stellvertretender Sprecher der AG werden einen Überblick über das Thema "Migration und Suizidalität" geben. Über die Suizidrisiken bei Menschen mit Migrationshintergrund spricht Dr. Meryam Schouler-Ocak, leitende Oberärztin an der Psychiatrischen Universitätsklinik Berlin. Die Depression bei türkischen Migranten ist Thema der Diplom-Psychologin Yilkin-Cetinkaya vom Psychiatrischen Wiesloch. "Zum Verständnis suizidaler Krisen bei Migranten und deren therapeutische Implikationen" lautet der Vortrag von PD Dr. Iris Tatjana Callies, Leiterin der Forschungsgruppe interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie/Versorgung von Migranten an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Die Vorträge beginnen um 10 Uhr, ab 14.30 Uhr sind Workshops angesetzt, unter anderem zu "Gesprächsführung mit Suizidalen", "Schutzmaßnahmen im klinischen Alltag" und "Hilfe für Helfer".
Die Einladung mit weiteren Infos gibt es zudem zum Download im Internet unter www.bkh-guenzburg.de unter der Rubrik "Aktuelles".
Bildquelle: pixelio/Gerd Altmann
02.11.2010