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News • Lernziele und Handlungsempfehlungen
Patientensicherheit erhält mehr Gewicht in der Medizinausbildung
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) vermeldete anlässlich seiner Beirats- und Kuratoriumssitzung am 20. Mai einen wichtigen Schritt in Richtung Patientensicherheit und sichere medizinische Versorgung.
Der geschäftsführende Vorstand informierte bei dieser Gelegenheit, dass patientensicherheitsbezogene Lernziele und konkrete APS-Handlungsempfehlungen zur Patientensicherheit in den neuen NKLM-Katalog in 54 Punkten aufgenommen worden sind. Damit erhält Patientensicherheit ein weitaus höheres Gewicht in der Medizinausbildung als bisher. Das APS setzt sich bereits seit langem intensiv für eine Aufwertung der Patientensicherheit in der Ausbildung aller Gesundheitsberufe ein.
Ein modernes Medizinstudium ohne explizite Patientensicherheit, ohne die Grundlagen, sich und andere zu schützen, ist einfach nicht mehr denkbar
Reinhard Strametz
Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des APS, sagte: „Heute ist ein guter Tag für die Patientensicherheit und ein wichtiger Schritt in Richtung sichere Versorgung. Wir feiern den Erfolg, dass Patientensicherheit in weit größerem Umfang als bisher im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) verankert werden konnte. Beim APS sind wir der Überzeugung, dass es unbedingt notwendig ist, Patientensicherheit eigenständig und prüfungsrelevant in die Ausbildung aller Gesundheitsberufe zu integrieren. Nur so kann ein grundlegendes Umdenken hinsichtlich der Bedeutung von Patientensicherheit für die Versorgung erreicht werden. Diese Forderung erfordert Mut, Innovationswillen und Überzeugungskraft, um positive Veränderungen durchzusetzen.“
„Eine moderne Ausbildung in der Medizin muss die Grundlagen für ein langes Berufsleben legen. Die Haltung, aber auch konkrete Methoden und Kenntnisse darin zu erlangen, wie die Gefahr von Patientenschäden reduziert werden kann, nützt nicht nur den Patientinnen und Patienten, sondern auch den angehenden Medizinerinnen und Medizinern, die so besser davor geschützt werden, selbst zum „zweiten Opfer“ durch sekundäre Traumatisierungen zu werden,“ ergänzte Professor Dr. Reinhard Strametz, Generalsekretär des APS. „Ein modernes Medizinstudium ohne explizite Patientensicherheit, ohne die Grundlagen, sich und andere zu schützen, ist einfach nicht mehr denkbar.“
Dr. Ruth Hecker, die vor ihrem Medizinstudium eine Ausbildung zur Pflegefachkraft absolviert hat, sah noch einen weiteren Aspekt: „Heute freuen wir uns darüber, dass wir als APS an diesem Erfolg maßgeblich beteiligt waren. Gleichzeitig wünschen wir uns, dass der Weg nicht nur im Medizinstudium weiter gegangen wird, sondern dass davon auch Signalcharakter für alle Gesundheitsberufe und für die Stärkung der Interprofessionalität ausgeht. Alle Beschäftigten im Gesundheitswesen müssen Hand in Hand für eine sichere Versorgung arbeiten, also gehört Patientensicherheit auch in alle Ausbildungscurricula.“
Quelle: Aktionsbündnis Patientensicherheit
24.05.2021