Schmerzmessung

Medasense launcht PMD200 nach CE-Kennzeichnung in Europa

Neue hochmoderne Technologie ermöglicht personalisierte Schmerzlinderung durch den Arzt

medasense PMD200
medasense PMD200
Quelle: medasense

Wie Medasense Biometrics Ltd. heute bekanntgab, hat es für sein neuartiges Produkt zur Schmerzmessung PMD200 die CE-Kennzeichnung und die Zulassung erhalten. Diese neue Technologie steht ab sofort Ärzten zur Verfügung, um das Schmerzniveau von Patienten in der Intensivpflege objektiv zu messen, die nicht kommunizieren können.  Dadurch wird ein angemessenes Schmerzmanagement sichergestellt.

Die objektive Messung des Schmerzniveaus einer Person war schon immer eine Herausforderung. Das Problem wird zusätzlich verschärft, wenn der Patient seinen Schmerz nicht beschreiben kann. Derzeit gibt es keine validierten objektiven Marker für Schmerzen, die für das klinische Umfeld empfohlen werden[1]. Die korrekte Dosierung von Schmerzmedikamenten wird dadurch erschwert, insbesondere für Anästhesieteams.  

Um diese Bedarfslücke zu schließen, hat Medasense mit dem PMD200 ein Produkt zur Schmerzmessung auf Basis der patentierten NOL-Technologie entwickelt, das die physiologische Schmerzreaktion des Patienten quantifiziert. Das bedienerfreundliche System besteht aus einem nichtinvasiven Fingersensor, der physiologische Signale von vier verschiedenen Fühlern aufzeichnet und daraus dutzende physiologische Schmerzparameter berechnet. Diese Daten werden dann durch Künstliche-Intelligenz-Algorithmen analysiert und in einen einzelnen Schmerzindex umgewandelt, den Nozizeptionslevel-Index (NOL), wobei 0 = keine Schmerzen und 100 = extreme Schmerzen bedeutet.  

Ärzte und insbesondere Intensivpflegeteams können mit dem System die Schmerztherapie optimieren und personalisieren und eine Über- bzw. Unterdosierung von Schmerzmedikamenten verhindern, was zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann[2],[3]. Zu den häufigen Komplikationen durch die Verabreichung von Opioiden nach dem Aufwachen zählen Übelkeit, Erbrechen, Atemdepression, Verstopfung[4]und Hyperalgesie[5]. Für den Einsatz des Systems in diesen Situationen sprechen klinische Validierungsstudien an Spitzenkrankenhäusern in Europa und Kanada, bei denen der NOL™-Index gegenüber derzeit angewandten Methoden eine überlegene intraoperative Schmerzbeurteilung gezeigt hat[6],[7].

Professor Albert Dahan, MD. PhD., vom Fachbereich Anästhesie an der Universitätsklinik Leiden (Niederlande), sagte: "Wie erproben das PMD bereits seit mehreren Jahren. Nach meiner Meinung macht der NOL-Index eine ausgewogenere Anästhesie möglich, da wir zum ersten Mal die schmerzstillenden Medikamente genau auf den Bedarf des Patienten titrieren können. Das PMD200 wird in den kommenden Wochen an der Universitätsklinik Leiden in den Operationssälen eingeführt. Für die Zukunft wünsche ich mir die Einbindung des NOL-Index in andere Monitore, da er wesentliche Informationen für eine bessere Entscheidungsfindung liefert und potenziell die Behandlungsergebnisse verbessern kann."

"Die Marktzulassung des PMD200 in Europa ist ein bedeutender Meilenstein für die revolutionäre Schmerzbeurteilungstechnologie von Medasense", sagte Galit Zuckerman, CEO und Gründer von Medasense. "Wir haben zukünftige Produkte und Anwendungen in der Entwicklungsphase. Unsere Technologie hat das Potenzial, sowohl Schmerztherapie als auch Schmerzforschung und die Branche insgesamt dramatisch zu ändern."

Das Unternehmen stellt derzeit ein Vertriebsnetz auf, um das System in Operationssälen und auf Intensivstationen in ganz Europa zur Verfügung zu stellen.

Zudem erforscht das Unternehmen andere Schmerzformen wie beispielsweise chronische Schmerzen (einschließlich chronischer Rückenschmerzen) mit dem Ziel, das Einsatzspektrum des NOL™-Index beim Schmerzmanagement zu erweitern.

Literatur:  

  1. Cowen R et al., (2015) Assessing pain objectively: the use of physiological markers. Anaesthesia, 70:828-847
  2. Gan TJ et al., (2014) Incidence, patient satisfaction, and perceptions pf post-surgical pain: Results from a US national survey. Current Medical Research and Opinion. 30:149-60
  3. Pogatzki-Zahn E et al., (2015) A Prospective Multicenter Study to Improve Postoperative Pain: Identification of Potentialities and Problems. Plos One, 10:e0143508
  4. Benyamin R et al., (2008) Opioid Complications and Side Effects. Pain Physician: Opioid Special Issue. 11:S105-S120
  5. Joly V et al., (2005) Remifentanil-induced postoperative hyperalgesia and its prevention with small dose ketamine. Anesthesiology, 103:147-55
  6. Julien M et al., (2016) Nociception Level (NoL) index alteration after standardized nociceptive stimulus decreases with higher doses of remifentanil. Abstract:European Society of Anaesthesiology.
  7. Edry R et al., (2016) Intraoperative validation of the NOL Index, a non-invasive nociception monitor. Anesthesiology, 125:193-203

 

Quelle: medasense Pressemitteilung

Ansprechpartner für Medien
Kate Perry
Telefon: +44(0)7747-533-260
E-Mail: kperry@jpa.com

30.01.2017

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