Krankenhäuser nutzen jetzt GS1 Standards für mehr Patientensicherheit
Unter dem Motto „Fit für gesunde Kooperation” diskutierten auf der 2. GS1 Germany Healthcare Konferenz Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft am 30.9. und 1.10.2009 den Nutzen und die Umsetzung global einheitlicher Identifikations- und Kommunikationsstandards von GS1 im Gesundheitswesen. Vorgestellt wurden Projekte aus dem Gesundheitswesen, die eine Zeitersparnis von 86 Prozent erzielten.
„Den Spagat zwischen Kostendruck und Patientensicherheit schaffen wir nur gemeinsam mit unseren Partnern im Gesundheitswesen und mit weltweit einheitlichen Prozess-standards“, erklärte Thomas Klein, Abteilungsleiter Materialwirtschaft Uniklinikum Düsseldorf, auf der 2. GS1 Germany Healthcare Konferenz in Frankfurt.
Während in den Kliniken die Medizin etwa in der Diagnostik auf neueste Techniken setzt, werden in der Verwaltung viele Prozesse noch zeit- und kostenintensiv per Hand erledigt.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Belastung durch steigende Kosten und strengere Gesetze wollen viele Krankenhäuser, wie z. B. die Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Krankenhäuser eG, jetzt ihre internen Prozesse mit den GS1-Standards „trimmen“. Die gesamte Dokumentation vereinfachen, die Nachkalkulation jeder Behandlung aufstellen und die Materialbeschaffung straffen, lauten dabei einige der „Fitnessstationen“. Pilotprojekte haben gezeigt, dass so eine zeitliche Ersparnis von bis zu 86 Prozent möglich ist.
“Insbesondere effizientes Tracking- und Tracing, Fälschungssicherheit und eine zuverlässige Logistik machen für uns Hersteller die GS1-Standards so wichtig. Die Früchte globaler Standards können aber nur geerntet werden, wenn sie entlang der gesamten Versorgungskette vom Hersteller bis zum Patienten Anwendung finden“ , fordert Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsmitglied bei B.Braun Melsungen, die Branche zur Teilnahme am GS1-System auf.
„Die Balance zwischen Kostendruck und Patientensicherheit stützt sich auf eine solide Stammdatenqualität. Deshalb heißt die erste Trainingseinheit für leistungsstarke Prozesse saubere Stammdaten“, weist Andrea Schlienz, Manager E-Procurement Sana Kliniken AG, am 2. Konferenztag auf die Bedeutung synchron ausgetauschter Produktinformationen hin und betont weiter: „Lückenhafte und fehlerhafte Stammdaten behindern jede weitere Bemühung, die Abläufe zu optimieren“.
Aus diesem Grund empfiehlt das „Forum eStandards“ aus Krankenhausorganisationen und Medizintechnik-Unternehmen in seinem neuen Branchenpapier zum Thema „Produktstamm-daten“, mit GS1 XML nur noch ein elektronisches Standardformat für den Austausch von Produktstammdaten mit allen Beteiligten einzusetzen. Der Standard folgt den weltweit gültigen GS1-Vorgaben. Das heißt, er erfüllt damit auch die Kriterien für den standardisierten weltweiten Datenaustausch mit vielen Prozesspartnern über das Global Data Synchronisation Network. Zudem wird durch vordefinierte Felder eine hohe Datenqualität erreicht, und das XML-Format entspricht den Erwartungen der Krankenhäuser. Die Um-setzung des Formats ist für 2010 vorgesehen.
Weitere Informationen unter
02.10.2009