News • Infektionen

Keimfresser aus Schweden macht Operationen noch sicherer

Krankenhauskeime können zur ernsten Bedrohung für Patienten werden. Vor allem, wenn die Bakterien zu Stämmen gehören, die gegen Antibiotika resistent geworden sind. Wer im OP operiert wird, erwartet in der Regel eine absolute Sterilität. Dennoch infizieren sich jährlich hunderttausende Menschen in deutschen Krankenhäusern mit gefährlichen Keimen, tausende sterben daran. Bakterien, die gegen Antibiotika weitgehend unempfindlich sind, sind ein zunehmendes Problem in Krankenhäusern und Arztpraxen. Mobile Instrumententische mit integrierten Hepa Filtern sorgen nun für größtmögliche Sterilität der Instrumente auch während der Operation im OP Raum.

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Instrumententisch mit Laminar Air Flow Gerät.
Quelle: Normeditec GmbH

Die OP Räume sind normalerweise mit einer sogenannten Zuluft Decke ausgestattet, die den Keimpegel im OP möglichst gering halten soll. Viele bestehende OP Säle haben jedoch eine zu kleine Zuluft Decke, so dass kein ausreichender Schutzbereich gewährleistet werden kann. Insbesondere für den Teil der Instrumente und Implantate, die außerhalb dieses Schutzbereiches gelagert werden. Die Instrumente und Implantate außerhalb dieses Schutzbereiches verlieren schon sehr schnell ihre Sterilität und es können sich gefährliche Bakterien an den Instrumenten festsetzen. Das kann bei älteren und immungeschwächten Patienten zu Wundinfektionen führen. Ein zusätzliches Problem ist das Richten der sterilen Instrumente außerhalb der OP Räume. Somit können die Instrumente ihre Sterilität verlieren bevor das Instrumentarium zum Einsatz kommt. Mit der Dauer der Operation kann sich dieser Keimpegel sogar noch erhöhen. Zum Teil mit fatalen Folgen für den Patienten. Durch die Zunahme immer mehr älterer und immungeschwächter Menschen auf der einen Seite und dem Anstieg resistenter Bakterien auf der anderen Seite steigt somit auch das Risiko einer Infektion im Operationssaal.

Sterilität wird gewährleistet

In Schweden hat man Instrumententische entwickelt, die die Sterilität der Instrumente auch während der Operation gewährleisten. Diese speziellen Instrumententische verfügen über ein spezielles Filtersystem von hocheffizienten Hepa Filtern. Die Instrumente und Implantate werden über einen gefilterten, sterilen Luftstrom vor gefährlichen Keimen geschützt. Auf diese Weise werden sie fast vollständig (99,995%) von Bakterien gereinigt. Die Bakterien haben in der Regel eine Größe von 0,5 bis 5 Mikron (1000 Mikron ergeben 1 mm). Diese Filter hingegen filtern sogar schon kleinste Mikroorganismen mit einer Größe von 0,3 Mikron und garantieren somit dass sich keine Bakterien auf den Instrumenten und Implantaten niederlassen können. Die Instrumente und Implantate sind somit geschützt und bleiben selbst bei sehr langen Operationszeiten steril(1). Ein weiterer Vorteil dieser sterilen Instrumententische liegt in der Mobilität dieser Geräte, die den Nutzern im Operationsraum die Möglichkeit gibt, die sterilen Instrumente auch ohne Risiken für den Patienten außerhalb der eigentlichen Schutzzone zu richten ohne dadurch die Sterilität zu verletzen.

Schutzwirkung nach DIN 1946-4 erfüllt

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Mobiles Gerät für ambulante und Hybrid OPs.
Quelle: Normeditec GmbH

Diese Instrumententische sind Medizinprodukte der Klasse 1 und werden in verschiedenen Größen angeboten. Die sterilen Instrumententische sind einfach zu bedienen und haben außerdem eine elektrische Höhenverstellung. Das Gerät filtert 400cbm Luft pro Stunde durch eine sterile Abdeckung ohne Kaltluft oder Turbulenzen zu erzeugen. Der Instrumententisch eignet sich auch für den Einsatz in Rüsträumen, in denen das Personal Instrumente und sterile Materialien für die Operation vorbereitet. Die Instrumente können so schon vor der Operation in einem separaten Raum vorbereitet werden, um die Rüstzeiten zwischen den einzelnen Operationen zu verkürzen. Der sterile Instrumententisch ist somit auch eine ideale Lösung zur Instrumentenaufbereitung außerhalb des eigentlichen OPs. Die Geräte sind mobil und daher leicht von Raum zu Raum verschiebbar. Durch den gezielten Einsatz "steriler Luft" können das Infektionsrisiko reduziert und zusätzliche Behandlungskosten verhindert werden. In schwedischen Kliniken werden diese Geräte bereits seit vielen Jahren mit Erfolg eingesetzt. Studien an der Hochschule Luzern, an dem Marienhospital Hamm und dem Südharzkrankenhaus in Nordhausen zeigen, dass die Schutzwirkungen nach DIN 1946-4 erfüllt werden. In Deutschland wird diese Technologie bereits in zahlreichen Kliniken eingesetzt. Großes Interesse findet der OP-Tisch mit Hepa Filter bei Krankenhäusern und ambulanten OP Zentren. OP-bedingte Infektionsrisiken lassen sich erheblich reduzieren. Die Geräte werden in Deutschland über die Firma Normeditec vertrieben.


Quelle: Normeditec GmbH

17.02.2016

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