Integrierte Prozess- und Ressourcenplanung sorgt für effiziente Abläufe im Krankenhaus

Ein Notfall im Krankenhaus: Minuten entscheiden über das Leben eines Patienten. Alle Prozesse müssen reibungslos funktionieren, Ärzte, Geräte und Medikamente innerhalb kürzester Zeit verfügbar sein. Auf der Medica, Halle 10, Stand F05, zeigen Forscher des Fraunhofer FIRST eine Software, mit der sich Prozesse und Ressourcen innerhalb weniger Sekunden interaktiv und flexibel planen lassen.

Copyright: Fraunhofer FIRST
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Die Software basiert auf sogenannten Constraint-Technologien. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass alle möglichen Randbedingungen (Constraints) bereits vor der Planung berücksichtigt werden. Steht z. B. eine Schwester nur an drei Vormittagen zur Verfügung, ist ein Gerät defekt oder ein Behandlungsplatz kurzfristig wegen Reparaturen nicht belegbar, trägt die Software diesen Randbedingungen Rechnung, bevor ein Plan erstellt wird. Zusätzlich werden Heuristiken und Zielfunktionen eingesetzt, die die Erstellung von praktisch umsetzbaren Plänen innerhalb weniger Sekunden garantieren. Eine eigene Visualisierungsumgebung zeigt die vorhandenen Ressourcen wie Ärzte, Schwestern, Geräte und Räume an und ermöglicht mit Hilfe eines Touchdisplays die einfache und interaktive Nutzung sowie die flexible Anpassung der Pläne. Fällt z. B. ein Gerät kurzfristig aus oder ein Patient verspätet sich, so kann der Nutzer per Fingerzeig darauf reagieren. Die Software ordnet dann binnen weniger Sekunden die vorhandenen Ressourcen neu zu und erstellt einen alternativen Plan.

Ein weiterer Vorteil der Software besteht in der Integration von Prozess- und Ressourcenplanung. Dazu erstellen die Fraunhofer-Forscher zunächst ein Prozessmodell. Für die Modellierung verwenden sie Petri-Netze oder BPMN (Business Model and Notation).

Hierbei werden die einzelnen Prozess-Schritte, Abhängigkeiten und Einschränkungen (wie z. B. zeitliche Bedingungen) automatisch erfasst und Ressourcen zugeordnet. Über eine XML-Schnittstelle werden die Prozessmodelle in das constraintbasierte Planungswerkzeug exportiert, das dann die interaktiven Zeit- und Ressourcenpläne erstellt. Um den hohen Sicherheitsanforderungen im Krankenhaus Rechnung zu tragen, bietet die Software zusätzliche Sicherheitskomponenten.
Sie ermöglichen die zertifikatbasierte Authentifizierung und Authorisierung von Prozessen, z. B. das Anfordern von Patientendaten, und unterstützen sogenannte Audit-Trails, bei denen Benutzer und ihre Aktivitäten während eines definierten Zeitraums überwacht und protokolliert werden.

15.11.2010

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